© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 33/15 / 07. August 2015

Meldungen

PID: Mit dem Strafrecht gegen Mißbrauchsgefahr

münchen. Um den Ende 2011 ins Embryonenschutzgesetz eingefügten Paragraphen 3a ist ein heftiger medizinrechtlicher Streit ausgebrochen. Die Vorschrift droht Fortpflanzungsmedizinern Strafe an, die Zellen eines Embryos in vitro vor seinem Transfer in die Gebärmutter genetisch untersuchen. Namhafte Strafrechtswissenschaftler plädieren seitdem im Interesse der Präimplantationsdiagnostik (PID) für eine enge Auslegung des Paragraphen 3a, so daß vom Verbot die Entnahme aus der äußeren Zellmasse der Blastozysten nicht betroffen sei. Für die Mannheimer Medizinrechtler Jochen Taupitz und Benjamin Hermes ist das eine abwegige Deutung, da der Gesetzgeber den gesamten Embryo nicht zuletzt deshalb unter Schutz stellen wollte, um der bei PID erhöhten Gefahr mißbräuchlicher Selektion vorzubeugen (Medizinrecht, 5/15). (rs)

 link.springer.com




Asien-Pazifik: Zentrum globaler Spitzenforschung

stuttgart. Gemessen an den Veröffentlichungen in den 68 führenden Fachzeitschriften in den Bereichen Chemie, Physik, Geo- sowie Umwelt- und Lebenswissenschaften ist der asiatisch-pazifische Raum seit den 1990er Jahren neben den USA und Europa zum dritten Zentrum der Wissensproduktion aufgestiegen. Der Nahe Osten und Afrika haben weiterhin kaum Bedeutung in der Spitzenforschung. Am meisten fällt dabei Chinas Erfolg ins Auge, das sich von Rang 9 (1996) auf Rang 2 unter den führenden Forschungsnationen hinter den USA vorgeschoben hat. Auch Indien weise nach dem Index der Zeitschrift Nature inzwischen außergewöhnliche Leistungen in Physik und Chemie auf. Der rasante Aufstieg asiatischer Staaten erkläre sich auch daraus, daß sie einen hohen Anteil ihres Bruttoinlandsproduktes in Forschung investierten (Naturwissenschaftliche Rundschau, 5/15). (ck)

 www.naturwissenschaftliche-rundschau.de





Schwellenländer: Umweltschutz stört

heidelberg. Die Auswirkungen des Klimawandels betreffen nach Ansicht der auf Energie- und Umweltpolitik spezialisierten Heidelberger Politologin Jale Tosun vor allem ärmere Schwellen- und Entwicklungsländer. Trotzdem orientierten sich viele dieser Staaten etwa bei Luftqualitätsstandards nicht an Grenzwerten der Weltgesundheitsorganisation, weil sie sich nachteilig auf Wirtschaft und Verkehr auswirkten. Welchen Leitlinien sie im Gesundheitsschutz folgen, hänge davon ab, wie sie außenpolitisch und ökonomisch mit der internationalen Staatengemeinschaft verflochten seien (Ruperto Carola, 6/15). (ck)

 www.uni-heidelberg.de





Erkenntnis

„Auch Pflegende, Mediziner und Seelsorger gehen immer als Lebende vom Bett weg, sie überleben den Tod.“

Der Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP), Heiner Melching, über den Unterschied, über den Tod zu sprechen oder ihn durchzumachen.