© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 34/15 / 14. August 2015

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Muslime wollen mehr Kinder als Christen

KÖLN/MANNHEIM. In Deutschland sind Angehörige nichtchristlicher Religionen eher bereit, eine Großfamilie zu gründen, als Kirchenmitglieder und Konfessionslose. Das geht aus einer Studie des GESIS – Leibniz-Instituts für Sozialwissenschaften hervor. Danach zeigen Nicht-Christen, besonders Muslime, eine größere Bereitschaft zur Eheschließung und eine ausgeprägte Neigung zum dritten und vierten Kind. Diese Rate sei mehr als sechsmal so hoch wie bei protestantischen Frauen. Das Institut weist darauf hin, daß die Religionszugehörigkeit das Familienleben der Menschen hierzulande immer noch stark beeinflußt – trotz der fortschreitenden Verweltlichung und der rasant steigenden Kirchenaustritte. „Wann wir bei den Eltern ausziehen, wann wir heiraten und wann oder wie viele Kinder wir bekommen, hängt weiterhin maßgeblich von unserer Konfession bzw. Konfessionslosigkeit ab“, schreibt der Sozialwissenschaftler Stefan Weick im Informationsdienst des Instituts. Dies komme daher, daß mit der sinkenden Kirchenzugehörigkeit eine Zunahme der Mitgliedschaften anderer christlicher Gemeinschaften und nichtchristlicher Religionsgemeinschaften einhergehe, besonders des Islam. So verlasse die stark angewachsene Gruppe der Konfessionslosen im Durchschnitt das Elternhaus früher als die religiös Gebundenen. Die Religionslosen verspürten auch eine geringere Heiratsneigung und eine niedrigere Bereitschaft, Kinder zu haben. Die Angehörigen der beiden großen Kirchen seien sich hinsichtlich ihrer Familienbiographie relativ ähnlich; so heirateten Katholikinnen nicht später als Protestantinnen. Allerdings blieben Katholikinnen länger im Elternhaus und wollten mehr Kinder haben. (idea/JF)

 www.gesis.org




Internationale Literatur auf Berliner Festival

BERLIN. Internationale Literatur der Gegenwart präsentiert sich auf dem diesjährigen Berliner Literaturfestival (ilb) vom 9. bis 19. September. Zu den Autoren, die im Rahmen von Premierenlesungen erstmals ihre neuen Bücher vorstellen, gehören neben anderen Jenny Erpenbeck, Katharina Hacker, Clemens J. Setz, Ulrich Wickert sowie der diesjährige Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels, Navid Kermani (47). Ebenfalls erwartet werden preisgekrönte Schriftsteller aus Frankreich, England, den USA, Israel, Japan, Australien, Pakistan, Tunesien. Das Festival findet im Haus der Berliner Festspiele und weiteren Veranstaltungsorten in der Haupstadt statt. Die Eröffnungsrede hält der spanische Erfolgsautor und Übersetzer Javier Marías („Mein Herz so weiß“). Der Kartenvorkauf hat bereits begonnen. (tha)

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