© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 35/15 / 21. August 2015

Leerstehende Immobilien beschlagnahmen?
Repression nach innen
Michael Paulwitz

Sind wir im Krieg? Was schwarze und grüne Oberbürgermeister gerade in Stafette lancieren – Wohnungsbeschlagnahmen und Zwangseinweisungen, um illegale Einwanderer einzuquartieren –, gab’s zuletzt in finstersten Zeiten. Da allerdings waren die „Flüchtlinge“ noch echte Heimatvertriebene, Ausgebombte und Schutzbedürftige und dazu Landsleute – doch trotzdem fiel manchem die Solidarität schwer genug. 

Um so kurioser das jetzige allgemeine Achselzucken. Einerlei, ob der Normaldeutsche die Salamitaktik nicht durchschaut, mit der er an neue unerhörte Zumutungen gewöhnt werden soll, oder ob er von der humanitären Dauerpropaganda schlicht besinnungslos geredet wurde: Die meinen das ernst. Und sie meinen nicht nur böse „große Wohnungsbaugesellschaften“ – die als „Zensus“ getarnte bundesweite Wohnraumerfassung hat die Voraussetzungen geschaffen, um jeden einzelnen Wohnungseigentümer zu packen.

Wenn angesichts des Zustroms an Asylbewerbern Politiker mit ihrem Latein am Ende sind, werden härteste Repressionsmaßnahmen – und eine solche ist der Eingriff in das Eigentumsrecht ohne Zweifel – ins Spiel gabracht; nach innen, bei den eigenen Bürgern, versteht sich. Nächster logischer Schritt wären dann Einquartierungen wie zu den unseligen Zeiten der Wohnraumzwangsbewirtschaftung.