© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 36/15 / 28. August 2015

Meldungen

Mit 3D-Technik ältere Nazca-Linien entdeckt

Yamagata. In unmittelbarer Nähe der peruanischen Stadt Nazca haben japanische Forscher von der Universität Yamagata jetzt 24 neue Ritzbilder entdeckt. Diese entstanden allerdings nicht in der Zeit zwischen 200 v. Chr. und 600 n. Chr., wie all die anderen berühmten Petroglyphen der Nazca-Kultur, welche inzwischen zum Unesco-Weltkulturerbe zählen, sondern deutlich früher. Deshalb sind sie auch schon sehr stark erodiert, so daß zu ihrer Auffindung ein 3D-Scanner notwendig war. Nach Angaben des Teams um Masato Sakai weisen die jetzt lokalisierten Bodenmuster eine Größe von fünf bis zwanzig Metern auf und stellen wahrscheinlich samt und sonders Lamas dar (Mitteilung der Universität Yamagata, Juli 2015). Zudem scheint bei ihrer Anfertigung eine andere, einfachere Herstellungstechnik zum Einsatz gekommen zu sein, als bei den bislang bekannten Figuren und Linien. Mit dem Fund wird die nach wie vor nicht beendete Diskussion über den Sinn und Zweck der Bodenzeichnungen im Hochland von Peru neue Nahrung erhalten. (wk)

 www.h.yamagata-u.ac.jp





Erst die Römer brachten Haushuhn nach Europa

WASHINGTON. Das Haushuhn ist aus unserer Ernährung kaum mehr wegzudenken. Doch wie gelangte dieses eminent wichtige Haustier, das vom südostasiatischen Bankivahuhn (Gallus gallus) abstammt und vor etwa 7.000 Jahren domestiziert wurde, nach Europa? Diese Frage konnte bisher mangels archäologischer Zeugnisse nicht schlüssig beantwortet werden – die fragilen Hühnerknochen halten sich nämlich normalerweise kaum sehr lange im Boden. Jetzt allerdings fanden Forscher unter Lee Perry-Gal und Adi Erlich von der Universität Haifa in der einstigen Handelsstadt Maresha im Süden Israels massenhaft Reste von verspeisten Hühnern (Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America, 7/2015). Und diese stammen allesamt aus dem vierten bis zweiten Jahrhundert v. Chr. – kein Knochen ist älter. Ebenso entwickelten erst die Römer Rezepte, in denen Hühnerprodukte vorkommen. Das deutet auf eine Ausbreitung des Haushuhnes von der Levante nach Italien im 1. Jahrhundert v. Chr. unter der Herrschaft Roms hin. (wk)

 www.pnas.org





Erste Sätze

Konrad Adenauer, so wird berichtet, verfügte nur über einen bemerkenswert bescheidenen Wortschatz.

Günter Schmölders: „Gut durchgekommen?“ Lebenserinnerungen, Berlin 1988





Historisches Kalenderblatt

30. August 1940: Im Wiener Schloß Belvedere wird der Zweite Wiener Schiedsspruch unterzeichnet, der teilweise den Vertrag von Trianon (1920) revidiert. Unter anderem muß Rumänien Nord-Siebenbürgen und das Szeklerland an Ungarn abtreten.