© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 36/15 / 28. August 2015

Leserbriefe

Zum Schwerpunktthema: „Die Grenze als Schicksal“, JF 35/15

Irritierende Kopftücher

Da ich fünf Jahre in moslemischen Ländern gelebt und dort eine berufliche Tätigkeit ausgeübt habe, zu der auch die Beobachtung und die Berichterstattung gehörte, wie in diesen Ländern mit religiösen Minderheiten, insbesondere mit Christen umgegangen wird, bin ich immer wieder darüber verwundert, daß die Masse der weiblichen Ankommenden, insbesondere aus Syrien, Kopftücher trägt, also nicht zu der wirklich unterdrückten, verfolgten und bedrohten christlichen Bevölkerungsgruppe gehört. Verwundert bin ich auch darüber, wie christliche Kirchenvertreter in Deutschland den Islam weichspülen und dabei nicht realisieren, wie sie sich als Christenvertreter langfristig selbst gefährden. Den einen oder anderen dieser Vertreter hätte ich gerne mal im Tur Abdin (Berg der Knechte Gottes, Grenzgebiet Türkei-Syrien) dabeigehabt, wo ein Bischof seine Glaubensbrüder durch Ermordung, Folter (bis hin zum lebendigen Eingraben) verloren hat.

Jelto Burmeister, Geretsried





Obergrenze längst erreicht

Natürlich soll Deutschland Kriegsflüchtlinge aufnehmen, von mir aus mehr, als dies Frankreich, Polen oder Großbritannien tun. Aber auch für Deutschland gibt es eine Obergrenze. Und diese ist längst erreicht. Wenn unsere Regierung mittlerweile offiziell bis zu 800.000 Flüchtlinge erwartet und man bedenkt, wie Politiker wegen der „Zumutbarkeit“ mit solchen Zahlen umgehen, ist wohl eher von bis zu einer Million Flüchtlingen mit Destination Deutschland auszugehen! Das ist nicht mehr verkraftbar und gewaltiger sozialer Sprengstoff. 

Diese weitere etwa eine Million Menschen kommt zusätzlich zu den bereits vorhandenen Zigtausenden anerkannten Asylbewerbern plus der circa 600.000 abgelehnten Asylbewerber, die sich immer noch und wohl für immer in unserem Land aufhalten und vom deutschen Steuerzahler alimentiert werden. Was weder den echten Kriegsflüchtlingen aus Syrien noch dem deutschen Bürger zu erklären ist. Ein Großteil der Asylbewerber vernichtet oder versteckt die Pässe und andere Dokumente, welche auf das Herkunftsland verweisen, um eine Abschiebung zu verhindern. Weil sie ganz genau wissen, daß ihr Asylanspruch unberechtigt ist. 

Diese gilt es konsequent in Abschiebehaft zu nehmen, und zwar in gesonderten Haftanstalten, getrennt von kriminellen Häftlingen, damit hier keine gefährlichen Netzwerke entstehen. Derzeit locken wir die unter dem Asylvorwand kommenden Armutsflüchtlinge geradezu an! Da Deutschland und Schweden von den anderen europäischen Ländern im Stich gelassen werden, müssen wir bei der Problemlösung von Australien und Ungarn lernen! Zudem: Weit über 50 Prozent der Asylbewerber sind nicht etwa Familien oder weinende 14jährige Mädchen, wie uns die TV-Propaganda suggeriert, sondern junge Männer im besten wehrfähigen Alter zwischen 18 und 35 Jahren. Ihr Interview mit dem ehemaligen australischen Staatsminister Gary Johns zu dem Thema sollte jedem Bundestagsabgeordneten, denen der Grünen per Einschreiben mit Rückschein, zugesandt werden!

Hans Wolfgang Schumacher, Düsseldorf





Pegida ist an allem schuld

Daß unsere Spitzenpolitiker zeitweilig völlig hilflos und dann wieder absolut fremdgesteuert wirken, daran haben wir uns schon fast gewöhnt. Jetzt tritt eine neue Qualität hinzu. Es werden diverse Kraftausdrücke und finstere Drohungen mit Polizei, Staatsanwaltschaft und Gerichten an die Adresse der eigenen Bevölkerung, der eigenen Wählerschaft gerichtet. Mit dem „Pack“ sind nicht nur kriminelle NPD-Anhänger gemeint. Und Katrin Göring-Eckardt (Grüne) wußte natürlich ganz genau, daß nur „Pegida“ an allem schuld sein kann. Ihre Gleichstellung von NPD und „Pegida“ zeigt, daß eine vernünftige Diskussion mit solchen Politikern gar nicht mehr möglich ist. Jeder Bürger, der es auch nur wagt, eine durchaus vernünftige und auf Fakten beruhende Frage zu stellen, ist fremdenfeindlich, rechtspopulistisch, rechtsradikal und also Nazi. 

Für mich sind diese Reaktionen nur Ausweis einer totalen Überforderung der eigentlich dem Wohle des deutschen Volkes verpflichteten Personen. Alle derzeit ablaufenden Vorgänge einer neuen Völkerwanderung waren vorhersehbar und bei einer gemeinsamen europäischen Politik auch beherrschbar. Aber dazu gehört Konsequenz (siehe Australien).

Dr. Hans J. Kolbe, Berlin




Macht hoch die Tür, die Tore weit

Mich wundert doch sehr, weshalb den Wohltätern aus unseren Kirchengemeinden noch nicht der Einfall gekommen ist, daß sich die Gotteshäuser vortrefflich für die Unterbringung von illegalen Eindringlingen eignen.

Prof. Dr. Karl-Ernst Bühler, Würzburg





Rentensystemretter & Fachkräfte

„Herzlich willkommen! Wir brauchen euch!“ So hallt der Ruf aus Industrie und Wirtschaft bis nach Pakistan, Äthiopien und Senegal. Und somit ziehen Hunderttausende angebliche Fachkräfte und Rentensystemretter los, um Deutschland mit ihrem Können zu bereichern. Millionen weitere wollen folgen. So, so – der gesunden prosperierenden deutschen Wirtschaft geht es also dermaßen schlecht, daß sie auf diesen Aderlaß armer Länder angewiesen ist. Und die politisch Verantwortlichen ignorieren ganz nebenbei das Ausbluten der Bildungsschicht in den betroffenen Herkunftsländern. Cui bono? Gemäß des Konnexitätsprinzips, wonach der bezahlt, der bestellt, müßten die Industrie und die Wirtschaft als Profiteure des eingewanderten Lohndumpings an den Kosten und Risiken direkt beteiligt werden. Dies könnte durch einen Fonds geschehen, in den die Firmen einzahlen, oder auch durch eine haftende Bürgschaft für jeden angeworbenen Zuwanderer. Wirtschaftsliberalität hätte dann endlich auch in diesem Bereich ihren wahren Preis.

Martin Hartmann, Babenhausen






Zu: „Auf Knopfdruck empört“ von Jo Harpen, JF 35/15

Zumindest manch Zitat weiß Rat

Wenn der Gesetzgeber anonyme Verleumdungen nicht bestrafen kann, wenn das Zitat von Hoffmann von Fallersleben („Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant.“) wenig hilfreich ist, hilft in der Praxis noch das Zitat von Karl Kraus, von 1908: „Wenn heutzutage jeder das Recht hat, seine Meinung in Wort und Schrift zu veröffentlichen, ist es meine erste Pflicht, nicht hinzuhören und nicht hinzusehen.“

Dr. Hartmut Heinlein, Eschershausen




Der Prozeß der Zivilisation

Zivilisiert benimmt sich der Mensch durch die gesellschaftliche Kontrolle, also wenn er anderen persönlich gegenübersteht oder wenn andere ihn beobachten. In der Anonymität geben viele Menschen in Äußerungen oder Taten ihren Impulsen ungefiltert nach. Vermeiden läßt sich dies nur durch Herstellen der gesellschaftlichen Kontrolle, und so ist es auch beim Internet. Wenn im Internet anonyme Sauereien laufen, kann man erst mal nur durch Ignorieren mit ihnen fertig werden, aber zur Durchsetzung der Zivilisation muß die Gesellschaft die Kontrolle über die Vorgänge im Internet erringen.

Wolfgang Richter, Staudernheim






Zu: „Für Tim würde ich alles wieder machen“ von Elena Hickman, JF 35/15

Abtreibung statt Adoption

Wieso ermöglicht man nicht eine Adoption schon während der Schwangerschaft? Schließlich haben wir bei etwa 700.000 Geburten in Deutschland mindestens 100.000 Abtreibungen pro Jahr, überwiegend aus finanziellen Gründen. Denn die staatliche Unterstützung ist bescheiden und deckt gerade circa zwanzig Prozent der Kosten. Kinder zu haben ist in Deutschland ein luxuriöses Gut beziehungsweise ein Armutsrisiko. Schwangerschaftsabbruch, eine harmlose Bezeichnung für die Tötung von Ungeborenen, staatlich, gesetzlich toleriert, wird größtenteils von der „Gesundheitskasse“ bezahlt. Faktisch wird damit etwa jedes siebente bis achte Ungeborene im Mutterleib getötet. Seit der Wiedervereinigung haben die Deutschen somit knapp drei Millionen ihres Nachwuchses getötet. 

Hätten diese Schwangeren eine vernünftige Alternative, eine großzügige Finanzhilfe, unbürokratische, nach Wunsch anonyme Adoption noch während der Schwangerschaft, würde ein Großteil dieser Kinder leben und so manches kinderlose Paar wäre durch eine Adoption glücklich. Aber nein, in Deutschland ist eine Abtreibung einfacher als eine Adoption, selbige hingegen ein Spießrutenlaufen. Für Euro-Bankenrettung, für Kriegseinsätze, für Scheinasylanten und für Subventionen aller Art fließen unsere Steuermilliarden. Großzügige Förderungen für Familien, für unsere Kinder, für Adoption sind Fehlanzeige. Dabei wäre die maximale Förderung für Familie und Kinder die sinnvollste Lösung, das Demographieproblem zu meistern. Doch unsere konzerngesteuerten Politiker vertreten primär andere Interessen. Die deutsche Politik ist – im Vergleich zu manch anderen Ländern – familien- und kinderfeindlich.

Schandl Sepp, Velden






Zu: „Ausgehöhlt, untergraben, gebeugt“ von Paul Rosen, JF 35/15

Kein Rechtsstaat mehr

Ein Staat, der das Recht beugt, untergräbt und aushöhlt, der auf die Durchsetzung des Rechts verzichtet, der Gesetzlosigkeit duldet und „rechtsfreie Räume“ zuläßt, der seine Staatsbürger vor Kriminellen und massenhafter Überflutung durch Fremde nicht mehr schützt, der die Umwertung aller Werte hinnimmt, der die Umdeutung der Grundbegriffe aus ideologischen Gründen toleriert – das ist für mich kein Rechtsstaat mehr, sondern ein Hampelmann-Staat. Jede Interessentengruppe darf an ihm ziehen und zerren, und heraus kommen Zustände, wie wir sie derzeit in fast allen Bereichen erleben. Das kann nicht lange gutgehen.

Günter Zemella, Schwäbisch Hall






Zu: „Sie vertreten abweichende Positionen“ von Ronald Berthold, JF 35/15

Klartext sprechen

Bei Ihrer Übersicht fehlt mein persönlicher Favorit: Dr. Alfons Proebstl mit seinem „Klartext.tv“.

Dieter Funk, Hamburg






Zum Schwerpunktthema: „Außer Kontrolle“, JF 34/15

Auch in der Nachrichtensendung

Weil die Situation so ist, wie Ihre Schlagzeile bekundet, hatte im „Heute-Journal“ Starmoderator Claus Kleber sich selbst nicht mehr unter Kontrolle. Angesichts der vielen Menschen hierzulande, denen ihr letztes Geld für die Zwangsgebühr zur Rundfunkfinanzierung abgepreßt wird, fließt dort bestimmt auch so manche Träne. Hier könnte Herr Kleber einen Anfang machen, indem er und die anderen Spitzenverdiener im ZDF auf ein Drittel ihrer Bezüge verzichten zugunsten der ärmsten Fernsehgebührenzahler in Deutschland. Betrachtet man Funk und Fernsehen und unsere immer einheitlichere Presse, gleicht die Bundesrepublik Deutschland immer häufiger einer gesamtdeutschen DDR.

Heinrich Studer, Berlin






Zu: „Masseneinwanderung / Deutschland wird ruiniert“ von Manfred Ritter, JF 34/15

Verschlafen und obrigkeitshörig

Diese treffliche Beitrag wäre unbedingt als Flyer unter die fernsehgeschädigte, verschlafene und obrigkeitshörige deutsche Bevölkerung zu bringen. Interessant ist doch, daß gerade Staaten, die ihre Urbevölkerung vertrieben, dezimiert oder umgebracht haben, besonders strenge Zuwanderungsbestimmungen besitzen, wie etwa die USA, Kanada und Australien. Zu nennen wären aber auch die europäischen Länder Polen und Tschechien, die Millionen Deutsche aus ihren angestammten Siedlungsgebieten vertrieben haben. 

Ausgerechnet wir, die wir nach der großen Amputation 1945 die Vertriebenen aufgenommen haben, sollen nun in unbestimmter Anzahl fremde Menschen aus allen Kulturkreisen aufnehmen. Was uns verantwortungslose deutsche Politiker zumuten, wäre noch vor einer Generation undenkbar gewesen.

Eugen Ebing, Bietigheim-Bissingen






Zu: „Gender wird in Baden-Württemberg zum Wahlkampfthema“ von Christian Schreiber, JF 33/15

Christsein allein reicht nicht

Es ist lustig, wie auch hier der AfD-Chef im Ländle das „christlich-jüdische Werte- und Menschenbild“ durch den Gender-Quatsch bedroht sieht. Christlich allein genügt nicht – wenn etwas Gewicht haben soll, so muß es auch jüdisch sein.

Eberhard Koenig, Baiern






Zu: „Jenseits der Humanität“ von Michael Paulwitz, JF 31-32/15 & zum Leserbrief „Passive Bevölkerungspolitik“ von Matthias Kaiser, JF 33/15

Abwehrakte unvermeidlich

Die Forderung nach einer „Willkommenskultur“ kaschiert die reale Distanz, die der beschworenen Integration im Wege steht. Wer integretiert sich da noch in wen? Sollten sich etwa die Gastgeber in das Milieu der Gäste integrieren wie zum Beispiel in Houellebecqs „Unterwerfung“, wo der Staatspräsident ein Moslem und es für die Karriere förderlich ist, wenn man zum Islam übertritt? 

Abwehrakte der deutschen Bevölkerungs werden kaum zu vermeiden sein, wie sehr man sich ihrer auch öffentlich schämt. Eine Humanität ohne Regel ist die Mutter der Auflösung, wie Thomas von Aquin erkannte. Doch die „Mutti“ – Angela Merkel – setzt augenscheinlich keine Regeln. Sie lebt in dem fatalen Glauben, daß alles sich wieder von selbst erledigen werde. Je weniger man von den Gefahren spricht, desto ruhiger wird das Volk. Das im Zustand der Ahnungslosigkeit gehaltene Volk fühlt sich unter ihr wohl. Das ist die eigentliche Gefahr.

Dr. med. Geerd Schnedermann, Karlsruhe