© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 39/15 / 18. September 2015

Meldungen

Asyl: Kassenleistungen wie für Deutsche?
Berlin. Das Asylverfahrensgesetz sieht für illegal nach Deutschland Eingereiste in den Erstaufnahmeeinrichtungen eine ärztliche Untersuchung auf ansteckende Krankheiten vor. Anschließend auf Kommunen verteilt, steht ihnen dort ärztliche Hilfe nach dem Asylbewerberleistungsgesetz zu, wenn das Sozialamt einen Behandlungsschein erteilt hat. Deutscher Ärztetag und Bundesärztekammer plädieren nun für ihre „Gleichstellung mit Einheimischen“. „Flüchtlinge“ sollten „vollen Zugang zu allen Gesundheitsleistungen der gesetzlichen Krankenkassen, also zum vollen Umfang des fünften Sozialgesetzbuches“ bekommen. Ebenso müsse der große Versorgungsbedarf in „allen Facharztbereichen“ befriedigt werden (Deutsches Ärzteblatt, 33-34/15). (fh)
www.aerzteblatt.de




Zu Lasten der Natur: Wasser für Las Vegas
Braunschweig. Der ökologische Preis, den die USA für die „Gewinnung des Westens“ zahlen mußten, sei sehr hoch gewesen. Das lasse sich am „Great Basin“, einer Gebirgslandschaft zwischen der Sierra Nevada und den Rocky Mountains, ablesen. Die dort im 19. Jahrhundert eingeleitete „anthropogene Überprägung des Naturraums“, so warnt die Vegetationsgeographin Friederike Grüninger (Uni Passau), werde forciert, wenn man nun mit der Wasserentnahme von jährlich 100 Millionen Kubikmetern aus vier Tälern des Great Basin zur Versorgung des Großraums von Las Vegas beginne. Die bevorstehende Grundwasserabsenkung lasse sich wissenschaftlich ebenso sicher prognostizieren wie die Beeinträchtigung „hochbedeutsamer Habitate“ für Fische, Mollusken und Zugvögel (Geographische Rundschau, 7-8/15). (ck)
www.geographischerundschau.de




Vorbeugung gegen exotische Mücken
Stuttgart. Hierzulande gibt es 28 Mückenfamilien, von denen nur vier stechen. Sie scheinen aber die Gesellschaft gefährlicher tropischer Verwandter erhalten zu haben. Denn immer häufiger registriert das Greifswalder Bundes­institut für Tiergesundheit auch exotische, Krankheitserreger verbreitende Mücken. Man könne daher heute Epidemien schwerer Fiebererkrankungen, wie West-Nil-, Chikungunya- oder sogar das häufig letale Dengue-Fieber nicht mehr ausschließen. Um die Gefahr zu bannen, sei es nötig, rasch zu erkennen, wo sich derartige Populationen etablieren. Zusammen mit dem Leibniz-Zentrum für Agrarlandforschung (Müncheberg) hat das Bundesinstitut daher den deutschen „Mückenatlas“ kartiert, der binnen kurzem Aufschluß über das Ausmaß des Zuzugs von Tigermücken oder Asiatischen Buschmücken geben soll (Bild der Wissenschaft, 7/15). (rs) www.wissenschaft.de