© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 39/15 / 18. September 2015

Leserbriefe

Zu: „Der Kater nach dem Rausch“ von Dieter Stein, JF 38/15

Regierung auf die SchulbankDie eindringlichen Warnungen von Dieter Stein werden wohl wenig nützen. Denn unsere Berliner „Elite“ hat die mythische Urerfahrung der Geschichte offenbar vergessen. Auch die alten Trojaner hörten nicht auf ihre Warner und Mahner. Sie wurden auch damals schon ins Abseits gestellt. Die leichtgläubigen, glückstrunkenen trojanischen Gutmenschen riefen gewissermaßen „Greeks welcome“, als sie das Pferd in die Stadt zogen. Die Folgen kennt jedes Schulkind.
Wolfgang Jäger, Dortmund



Wider die Naturgesetze
Unser Verhalten ist widernatürlich: Jedes Tier verteidigt seinen Lebensraum. Wir jedoch holen alle rein, meistens die sozial Schwachen, die unsere Sozialsysteme aussaugen, und päppeln ihre Kinder auf mit dem gleichen Kindergeld wie für die unsrigen. Unsere Enkel sind zu bedauern, da sie alles ausbaden werden, denn: Heute sind wir tolerant, morgen fremd im eigenen
LandUdo Knau, Minden



Zeit, die rote Karte zu zeigen
Angesichts der unkontrollierten, chaotischen Masseneinwanderung ist das Wort von Heinz Kühn, Altministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, aktueller denn je: „Allzuviel Humanität ermordet die Humanität.“ Die in dem empfehlenswerten Buch „Mekka Deutschland“ von Udo Ulfkotte beschriebenen Probleme sind nur ein Vorgeschmack dessen, wie sehr unsere innere Sicherheit und Rechtsordnung durch Einwanderer mit gänzlich anderen Wertvorstellungen bedroht ist. Herbert Gruhl, Mitbegründer der Grünen, bemerkte treffend, es sei eine neue Art von deutschem Größenwahn, alle Probleme der Welt auf deutschem Boden lösen zu wollen. Hoffentlich werden die Wähler bei den nächsten Landtagswahlen denen die rote Karte zeigen, die Deutschland zum Einwanderungsland mit massenhaftem Asylmißbrauch machen.
Dr. Wolfgang Link, Gegenbach



Ganz ausgeschlafene Gäste
Die absolute Spitze der staatlich gelenkten Verdummung, die schon den Verdacht an Satire aufkommen läßt, sind die Schilder auf dem Berliner Hauptbahnhof: „Wir lieben Flüchtlinge!“ Hier könnte Edeka einen Prozeß wegen geistigem Diebstahl anstrengen. Es ist nicht die geistige oder technische Elite, die zu uns kommt, um Deutschlands Ruf in der Welt zu festigen und auszubauen. Die Bilder, die wir sehen, zeigen 14- bis 25jährige ohne Bildung und Ausbildung, die in Deutschland die Arbeitslosenzahlen nach oben korrigieren. Es sind nicht nur die auf lieb und freundlich getrimmten Flüchtlinge vor der Fernsehkamera oder beim Selfie mit Angela Merkel, es sind mit Sicherheit auch kriegserfahrene, gewaltbereite Islamisten, die vom IS-Kalifat als Schläfer nach Deutschland und Europa geschickt werden.
Zudem wird die Kriminalitätsentwicklung in und um die schon vorhandenen Asylantenheime permanent totgeschwiegen, auch wenn Polizeikreise bestätigen, daß die Kurve steil nach oben geht, beispielsweise mit 111 Polizeinsätzen in einem Asylantenheim innerhalb einer Woche.
Die Kanzlerin läßt sich indes als „Mutter aller Moslems“ feiern und ist auch noch stolz auf ein vergiftetes Lob von Obama ob ihrer tollen Asylpolitik. „Geht’s noch?“ sollte man fragen, wenn der maßgebliche Urheber des Schadens den Beseitiger des Schadens lobt.
Es ist grotesk, daß die einzigen Staaten Europas, die dem Asylmißbrauch widerstehen wollen, oberlehrerhaft getadelt werden. Dabei wollen sie nur ihre Nation vor Schaden bewahren. Hier aber wird eine solche Haltung wohl bald unter Strafe gestellt werden.
Dr. Hans J. Kolbe, Berlin





Zu: „Berlin und die Jahrhundertkrise“ von Paul Rosen, JF 38/15
Wir schaffen das bestimmt nicht
Frau Merkels Aussage und ihr Verhalten führen zu einer Sogwirkung unter den mehr als 60 Millionen Flüchtlingen weltweit, und insbesondere Afrikas, die ins „gelobte Land Deutschland“ wollen. Wir und auch Europa können das nicht verkraften! Wir müssen die Aufnahme begrenzen und uns abschotten, wie es andere Länder der Welt auch tun. Wenn wir nicht schnellstens handeln, steuern wir sehenden Auges in die Katastrophe, und unsere Nachkommen werden uns eines Tages fragen: Oma und Opa, was habt ihr dagegen getan?
Jürgen Schulz, Buchholz





Zu: „Das Ende der nationalen Identität“ von Alexander Gauland, JF 39/15
Der Schiller war´s, nicht Goethe
Hier werden die berühmten Verse aus dem Klassikergedicht „Deutscher Nationalcharakter“ zitiert: „Zur Nation euch zu bilden, ihr hofft es, Deutsche, vergebens; / Bildet, ihr könnt es, dafür freier zu Menschen euch aus.“ Diese Verse stammen aber nicht von Goethe, wie Gauland schreibt, sondern von Schiller. Sie erschienen erstmals in den von ihm zusammen mit Goethe herausgegebenen „Xenien“ und stehen seitdem in jeder Schillerausgabe.
Der Deutsche als bloßer Mensch – das klingt zunächst überaus bescheiden. Sobald man sich jedoch genauer auf den Text und sein Umfeld einläßt, erkennt man den gewaltigen Anspruch, der darin steckt. Die Deutschen, legt Schiller nahe, haben vor allen anderen das Zeug, die „eigentlichen Menschen“ zu werden, so wie die alten Griechen damals in der Antike aufgrund ihrer Kultur die „eigentlichen Menschen“ wurden und waren trotz der ihnen in vieler Hinsicht überlegenen politischen Großreiche um sie herum, Ägypten, Persien, Karthago. Die aus der Kultur sich speisende überlegene Menschlichkeit, legt Schiller nahe, war der Nationalcharakter der klassischen Griechen, und sie ist heute, in der Neuzeit, der Nationalcharakter der Deutschen, genauer: der durch Klassik und ästhetisches Spiel erzogenen Deutschen. Sie allein, so Schiller, wissen, daß die gewissermaßen urwüchsige Politik das Leben der Völker und darüber hinaus alles Lebendige in der Natur auf Dauer schwer beschädigt und ins Verhängnis führt, daß man folglich immer eine Distanz zu dieser urtümlichen Politik wahren muß, daß man sie veredeln, sie in Spiel, in eine Erziehung zum Schönen umwandeln muß.
Ein solcher Anspruch ist gewiß nicht bescheiden. Schiller selbst hat es auch keineswegs bescheiden gemeint. Er hatte durchaus seinen Nationalstolz. Es gibt von ihm das Fragment „Deutsche Größe“, darin heißt es: „Der Deutsche mag unglücklich aus dem politischen Kampf herausgehen, aber das, was seinen Wert ausmacht, verliert er nicht. Deutsches Reich und deutsche Nation sind zweierlei Dinge. Die Majestät des Deutschen ruhte nie auf dem Haupt seiner Fürsten. Abgesondert von dem Politischen, hat der Deutsche sich einen eigenen Wert gegründet, und wenn sein Imperium auch unterginge, so bliebe die deutsche Würde unangefochten. Sie ist eine sittliche Größe, sie wohnt in der Kultur und dem Charakter der Nation, der von ihren politischen Schicksalen unabhängig ist. Dem, der den Geist bildet, muß zuletzt die Herrschaft werden.“
Dorothea Fliegner, Calpe/Alicante (Spanien)





Zu: „Vom hohen Roß herab“ von Thomas Paulwitz, JF 37/15
Ideologie und Naivität regieren
Jeden Freitag freue ich mich auf die Lektüre Ihrer Zeitung. Sie ist einer der ganz wenigen Lichtblicke gerade in einer Zeit, in der die Irrationalität Triumphe feiert und eine Fehlentscheidung nach der anderen getroffen wird. Gerade in der Einwanderungsproblematik ist die Reihe der irrationalen Vorschläge und Entscheidungen einfach beängstigend. Verstörend ist, daß hiesige Amtsinhaber offenbar nicht imstande oder willens sind, logische Schlüsse zu ziehen und entsprechend zu handeln. Stattdessen regieren Ideologie und Naivität. Ministerpräsident Orbán hat seine Maßnahmen damit begründet, daß er das ungarische Volk schützen wolle. Hierzulande wäre eine Regierung mit ebensolchen Eigenschaften zu wünschen.
Gerhard Braun, München





Zu: „Die Nerven liegen blank“ von Thorsten Hinz, JF 37/15
Gipfel der Unverschämtheit
Frau Merkel fordert „keine Toleranz gegenüber denen, die nicht bereit sind, zu helfen“. Das heißt im Klartext: keine Toleranz gegenüber denen, die nicht bereit sind, die Suppe auszulöffeln, die uns Frau Merkel und andere Marionetten eingebrockt haben. Merkels Äußerung ist wirklich der Gipfel und an Unverschämtheit kaum zu überbieten.
Werner Ziegler, Berlin



Konsequenz für die Wahlurne
Das deutsche Volk vor der Weltöffentlichkeit einerseits zu Leisetretern und Speichelleckern zu degradieren, andererseits als Fremdenhasser und Pack zu verunglimpfen, gehört zu den spezifisch ehrverletzenden Methoden unserer politischen Oberschicht. Ich identifiziere mich als autochthone deutsche Bürgerin mit der Heidenauer Bürgerschaft, denn: Wir sind ein Volk! Damit stehen wir auf der Grundlage unserer Verfassung und der Rechtsprechung, die mit dem neuesten Urteil des Bundesverfassungsgerichtes die Verbote von Demonstrationen aufgehoben hat, mit der Begründung, daß das angesprochene Thema einen öffentlichen Meinungsaustausch erforderlich macht.
Indem sich die Regierung von ihrem Wählerauftrag, den Interessen des deutschen Volkes zu dienen, mit dem erweiterten Griechenland-Rettungsschirm und der völlig verfehlten Asyl- und Flüchtlingspolitik (Massenzuwanderungen zum Schaden der eingesessenen deutschen Bevölkerung) endgültig verabschiedet, bedarf es meinerseits keiner weiteren Worte, sondern nur einer Konsequenz: nicht mehr an einer Wahlurne irgendeinem der passionierten Hochverräter eine Stimme geben.
Hannelore Ringger, Lottstetten





Zu: „Kapitulation vor den politisch Korrekten“ von Elliot Neaman, JF 37/15
„Studierende“ nun auch in der JF
Die JF hat auf jeden Fall vor den politisch Korrekten kapituliert. Viermal sprach der Autor beziehungsweise der Übersetzer (oder der „Übersetzende“?) von „Studierenden“. Schade, daß diese nun auch in die JF-Redaktion einziehen.
Matthias Rau, Elsfleth



Zu: „In der Höhle des Löwen“ von Gernot Facius, JF 37/15
Abweichende Darstellung
Vor mir liegt das Buch von Rolf-Dietrich Keil, „Mit Adenauer in Moskau. Erinnerungen eines Dolmetschers“. Nach seinem Vortrag im 9. April 2008 in der Synagoge von Kronach sprach Dolmetscher Keil noch im engeren Kreis im „Bamberger Tor“. Dort widersprach Dr. Keil der Behauptung, Adenauer hätte gegenüber Molotow gesagt: „Wer hat denn das Abkommen mit Hitler unterzeichnet, Sie oder ich?“ Dieser Satz sei nie gefallen, denn dann wäre die Konferenz geplatzt, meinte der ehemalige Dolmetscher.
Auch das im Artikel vom Botschafter Werner Kilian Geschilderte liest sich bei Keil anders. So wurde dieser von Adenauer herangewinkt: „Ich muß nochmal mit dem Buljanin sprechen. Kommen Se mal mit.“ Sie gingen dann zu zweit in den Sitzungssaal der sowjetischen Delegation. Er schaute sich in dem Zimmer um, entdeckte Bulganin und machte mit dem gekrümmten rechten Zeigefinger die Geste, mit der man wohl ein Kind heranwinken mochte. Verdutzt sahen sich die mächtigsten Männer der zweitgrößten Weltmacht an, dann erhob sich Bulganin und kam zu Adenauer heraus auf die Terrasse. Dort sagte der alte Herr: „Ich muß ja vor dem Abflug noch mal vor die Presse treten. Was darf ich denn dann mitteilen? Werden Sie nun nur die Verurteilten entlassen oder alle?“ Bulganin zögerte einen Augenblick, bevor er, seine Worte mit einer schneidenden Handbewegung unterstreichend, antwortete: „Alle, alle, alle!“ Adenauer dankte und begab sich zurück in den Garten. Soweit die etwas andere Darstellung von Keil in seinem Buch.
Peter Conrad, Weißenbrunn



Taktische Schützenhilfe
Man sollte nicht vergessen, daß der damalige Minister Professor Theodor Oberländer Adenauer bei seiner Taktik gut beriet. Er konnte aber nicht mitgenommen werden, weil er im Kriege kaukasische Einheiten befehligt hatte.Georg K . Schmelzle,
Norden/Ostfriesland





Zu: „Nahtoderfahrungen / Hab keine Angst!“ von Heinrich Beck, JF 36/15
Naturwissenschaftliche Antwort
Professor Becks Zusammenfassung von Nahtoderfahrungen möchte ich aus naturwissenschaftlicher Sicht zwei Aspekte hinzufügen. So ist bei „außerkörperlichen“ Wahrnehmungen zu bedenken, daß unsere Eindrücke generell nicht direkter Natur sind, sondern wir quasi eine virtuelle Aufbereitung dessen erfahren, was unser Gehirn auf Grundlage stark abstrahierter Nervensignale widerspiegelt. Entsprechend ist die Fehlinterpretation, sich außerhalb seines Körpers zu befinden, durchaus künstlich erzeugbar, so durch gezielte Magnetfelder oder durch Kombination entsprechender Bild- und mechanischer Reize. Zweitens ist der wahrgenommene „Lichttunnel“ beim Sterben (also Ener-giemangel in der unversorgten Zelle) biologisch naheliegend: Die sensitiven Hell-Dunkel-Rezeptoren sitzen eher periphär im Auge, im Zentrum jene für Farben. Deshalb läßt sich ein lichtschwacher Stern auch besser durch ein Dicht-daran-Vorbeischauen wahrnehmen. Anders als etwa Druckrezeptoren benötigen unsere Lichtrezeptoren jedoch Energie, um kein (!) Signal zu geben (was auch praktisch ist, denn die meiste Zeit des Tages sind die Augen schließlich offen). Folglich ist unsere letzte optische Wahrnehmung ein Lichtkranz. Zudem sind Personen, die bei Nahtoderlebnissen angeblich gesehen werden, keineswegs immer Verstorbene.
Dr. Martin Heine, Hannover