Ein Dutzend buntbehelmter Köpfe schweben gerade über die Hecken. Radfahrer sind das nicht. Als ich die Lösung habe, kommen sie auch schon angerollt, Segway-Fahrer.

Musik schallt über den Fluß und wird zurückgeworfen. Schlager von rechts, Country von links, „West Virginia“. Das Piratenboot legt gerade mit fröhlichen Kindern vom Ufer ab. Als Segel sind Strandlaken gesetzt, am Heck weht die deutsche Fahne.

Ein Schlauchboot mit Außenborder kämpft sich stromauf. Zwei Strohhüte luken knapp über die Bordwand. Dreißig Meter von mir entfernt breitet eine Frau eine Decke und dann sich aus. Auf der anderen Flußseite legt sich eine Blondine ins Gras. Nur die angewinkelten blassen Knie leuchten aus dem sonnenverbrannten Bewuchs. Kleinkinder stehen bis zu den Waden im Wasser und werfen Steinchen.

Eine Wespe setzt sich auf meinen Daumen, als wollte sie mitlesen, was ich notiere.

Meine Zehen wühlen im feinkörnigen Strand. Kleine Muschelschalen kommen zum Vorschein. Ein paar Fische springen schnappend aus dem Wasser und fallen zurück. Eine Wespe setzt sich auf meinen Daumen, als wollte sie mitlesen, was ich notiere.

Die „Leipzig“ treibt flußabwärts, während sich ihr die alte „Diesbar“ entgegenschiebt. Vorsicht ist angebracht, die schiffbare Rinne ist schmal geworden. Als die Seitenraddampfer passiert haben, tasten sich ein paar Halbstarke an die Fahrrinne heran.

Spaziergänger laufen vorbei. Ein Rentner balanciert übermütig auf einem aus dem Wasser ragenden Stein. Seine Frau pfeift ihn zurück. „Wenn du reinfällst, lachen alle über uns.“ Ein anderes Paar erklimmt den knapp zwei Meter hohen schrägen Damm auf glatten Steinen. „Halt dich an den Grasbüscheln fest“, rät hier die Frau. Ein guter Tip, stelle ich fest, als ich gehe. Auch die Blonde, drüben, ist aus dem Gras wieder aufgetaucht. Sie streift sich eine dunkelgrüne Strickjacke über, packt sorgfältig die Decke und den Picknickkorb zusammen. Auf dem Fahrrad fährt sie davon. Ich schlendere hinüber, wo das Piratenboot mit den Kindern gerade wieder anlegt.