© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 40/15 / 25. September 2015

Ein glänzendes Geschäft
Deutsche Edelmetallhändler: Handelshäuser konkurrieren mit Banken oder Sparkassen
Jörg Fischer

Die Deutsche Bank will sich komplett aus dem Edelmetallhandel zurückziehen. Das meldete kürzlich die Nachrichtenagentur Reuters. Eine offizielle Bestätigung gibt es noch nicht. Aber dafür spricht, daß dem Frankfurter Finanzhaus auch in diesem Geschäftsfeld Ungemach droht. Seit Februar gehen US-Behörden dem Verdacht nach, bei der Preisfestsetzung für Gold, Silber, Platin und Palladium in London habe es Manipulationen gegeben. Auch die EU-Kommission untersucht seit April Unregelmäßigkeiten im Handel mit Edelmetallen – mit im Visier: die Deutsche Bank. Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) hat daher beim Landgericht Frankfurt eine Sonderprüfung bei der Deutschen Bank beantragt. Damit soll kontrolliert werden, ob der Dax-Konzern für anstehende Rechtsstreite genügend Rückstellungen gebildet hat und ob die Kontrollmechanismen in der Bank ausreichend sind.

Die Commerzbank, die Volksbanken oder Sparkassen werden über diesen Schritt sicher nicht traurig sein – obwohl dort eher Goldfonds oder Zertifikate empfohlen werden. Zudem wird oft verlangt, per Kontoabbuchung zu bezahlen. Wegen dieser faktischen Registrierungspflicht und auch aus Kostengründen setzen immer mehr Goldkäufer auf Spezialhandelshäuser: etwa Degussa, Emporium, Geiger, MP oder Pro Aurum.

Auch Auragentum gehört zu den spezialisierten Edelmetall- und Münzhändlern. 2008 gründete der damals 24jährige Bankkaufmann Tobias Scherer seine Firma in der oberbayerischen Kreisstadt Erding. Anfangs nur ein Internetanbieter, wurde bereits fünf Jahre später ein 600 Quadratmeter großes Handelszentrum im Erdinger Gewerbegebiet bezogen. Im gleichen Jahr wurde auch die erste Filiale in München eröffnet.

Übersicht der Edelmetallanbieter: www.goldseiten.de