© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 40/15 / 25. September 2015

Meldungen

Ägypten: Falkenhaltung für Pharaos Grabbeilage

Amsterdam. Im Ägypten der Pharaonen wurden unzählige Falken mumifiziert und dem Gott Horus geopfert. Das legt natürlich die Frage nahe, woher diese Tiere eigentlich kamen. Darauf fehlte bisher jede Antwort, doch nun scheinen US-Ägyptologen um Salima Ikram von der American University in Cairo die Lösung des Rätsels gefunden zu haben. Sie entdeckten bei der computertomographischen Untersuchung der Falkenmumie SACHM 2575 aus den Iziko Museums of South Africa in Kapstadt massenhaft Spatzen und Mäuse im Verdauungstrakt des nicht ausgeweideten Tieres. Dazu kam eine weitere Maus im Hals, an der der Vogel wahrscheinlich erstickte. Dies legt die Annahme nahe, daß der Falke zwangsernährt wurde, wie das die alten Ägypter auch mit Stopfgänsen taten (Online-Ausgabe des Journal of Archaeological Science, 8/2015) Die Horus-Falken stammten somit offenbar nicht aus freier Wildbahn, sondern aus Zucht- bzw. Mastanlagen, in denen quasi eine „industrielle Fertigung“ für das florierende Bestattungswesen am Nil erfolgte. (wk)

 www.journals.elsevier.com




Urindianer: Ausgeprägte Lust am Glücksspiel

New York. An den Ufern des Großen Salzsees im südwestlichen US-Bundesstaat Utah siedelten ab dem 12. Jahrhundert n. Chr. die Promontory-Indianer, welche sich mit den bereits seit 700 Jahren dort ansässigen Fremont vermischten, woraus später die Stämme der Navajo und der Apachen entstanden. Ein wichtiges erstes Domizil der eingewanderten Promontory war dabei das ausgedehnte Höhlensystem unweit des Gewässers. Hier fanden kanadische Forscher unter John Ives und Gabriel Yanicki von der University of Alberta unlängst Tausende Stöckchen, Würfel und Ringe aus Bison- und Elchknochen sowie auch winzige Mokassins, mit denen offenkundig ein exzessives Glücksspiel betrieben wurde (Archaeology, 5/2015). Dabei ging es allerdings nicht um Geld, sondern darum, wer unangenehme Arbeiten zu verrichten hatte. Darüber hinaus klärten die Promontory in ihrem unterirdischen „Casino“ aber auch per Würfel- oder Hütchenspiel, welche Stammesmitglieder einander heiraten durften und ob man mit den Nachbarn Krieg führen solle. (wk)

 www.archaeology.org 





Erste Sätze

Von der Erblichkeit der Begabung und des Genies legt Ludwig Feuerbach ein beredtes Zeugnis ab.

Adolf Kohut: Ludwig Feuerbach. Sein Leben und seine Werke, Leipzig 1909





Historisches Kalenderblatt

25. September 1940: Als Vergeltung für den Angriff der britischen Royal Navy auf die Vichy-treue französische Flotte bei Dakar im Senegal greifen Bomber der Franzosen Gibraltar an und versenken unter anderem einen britischen Hilfskreuzer.