Diesen Kuß der ganzen Welt! Am deutschen Asyl-Wesen soll die Welt genesen. In deutscher Tradition schallt es: „Packen wir’s an! Das schaffen wir!“ Oder wer schafft hier wen? Die JF schaut mit lachendem und einem weinendem Auge in die Zukunft. Für diesen satirischen Nachrichtenüberblick braucht es nicht einmal eine Kristallkugel.

27. September 2015

Die Zahl der dieses Jahr in Deutschland eingetroffenen Flüchtlinge ist auf 950.000 gestiegen; abgeschoben wurden lediglich 14.311. Die Kommunen sind gezwungen, bei der Beschaffung von Wohnraum unkonventionelle Wege zu gehen. Daher werden die Besitzer und Mieter von fehlbelegten Wohnungen – etwa wenn durch den Tod des Ehepartners oder den Auszug der erwachsenen Kinder mehr als zehn Quadratmeter pro Person zur Verfügung stehen – durch ein hastig verabschiedetes Gesetz zur Mithilfe als „humanitäre Gastgeber“ herangezogen: Jedem Deutschen über achtzehn Jahre steht lediglich ein Zimmer zu; die übrigen dienen künftig der Unterbringung von Flüchtlingen. Abgeordnete, Minister, Journalisten und Gewerkschaftsfunktionäre sind von der Neuregelung nicht betroffen. Die Bundeskanzlerin verkündet vor der internationalen Presse: „Das Asylrecht gilt ohne Einschränkung; alle Hilfesuchenden sind uns willkommen.“

15. Dezember 2015

Der Andrang der Erniedrigten und Beleidigten dieser Erde steigt und steigt; die Städte und Gemeinden sind bei deren Versorgung mit Lebensmitteln überfordert. Eine neue Verordnung erlegt den „humanitären Gastgebern“ die Pflicht auf, die Zuwanderer in ihren Wohnungen auf eigene Kosten zu bekochen. Dabei ist selbstverständlich auf die kulturellen Gepflogenheiten der Gäste Rücksicht zu nehmen. Schweinefleisch ist verpönt, ebenso adventliches Brauchtum – man darf die muslimischen Mitbewohner schließlich nicht provozieren. Die Wohnungsnot zwingt zu weiteren erfinderischen Maßnahmen: Sporthallen und Stadien werden in Wohnbereiche unterteilt. Daher entfällt der Sportunterricht an den Schulen; auch Bundesligaspiele können nicht mehr ausgetragen werden – der Deutsche Meister wird künftig ausgelost (was alle Gegner und Neider des FC Bayern mit hämischer Freude erfüllt). Dieser trägt seine Champions-League-Partien fortan im menschenleeren Priština aus.

4. Februar 2016

Die Zahl der Flüchtlinge seit Jahresbeginn hat, begünstigt durch den milden Winter, längst die Millionengrenze überschritten. Es fehlt in ganz Deutschland an Wohnraum, zumal sich die bereits aufgenommenen Migranten in atemberaubender Menge vermehren; alle Kinderkliniken und Geburtsstationen sind hoffnungslos überlastet. Daher werden nun auch Schulgebäude zur Unterbringung der Flüchtlinge genutzt und die Schulpflicht auf unabsehbare Zeit ausgesetzt; die Trauer der Schüler hält sich in Grenzen.

4. März 2016

Ein neues Gesetz verpflichtet die Gastgeber, ihre Mitbewohner mit Kleidung auszustatten („Bitte nur neuwertige und ungetragene Ware!“); auch die Telefonrechnungen nach Syrien und anderen Ländern sind zu übernehmen – schließlich steht die muslimische Großfamilie unter dem Schutz des Grundgesetzes. Geschäfte und Restaurants sind angewiesen, die „Neubürger“ unentgeltlich zu bedienen. Im Gegenzug bieten sie durch lautstarke Gespräche und Telefonate genug Unterhaltung. Berlins Regierender erklärt vor der Presse: „Wir Deutschen sind heute das glücklichste Volk auf der ganzen Welt.“

5. Juni 2016

Die Lage wird immer angespannter – die Zahl der „Neuankömmlinge“ hat drei Millionen überschritten. Immer wieder kommt es zu Anschlägen von Ewiggestrigen, die in böswilliger Absicht die unschätzbaren Vorteile der Einwanderung und die Bereicherung des Landes durch wachsende kulturelle Vielfalt nicht erkennen wollen. Um den ungezählten muslimischen Schutzsuchenden ein Zeichen guten Willens zu geben, werden die christlichen Feiertage per Gesetz abgeschafft; an ihre Stelle treten „Opfer- und Zuckerfest“. Die deutschen Gastgeber sind angehalten, nach dem Schächten der Opfertiere die Küche zu putzen. Um weitere Eskalationen zu vermeiden, wird die Kopftuchpflicht für alle Frauen in Deutschland eingeführt.

4. September 2016

Bei der als Stimmungstest mit Spannung erwarteten Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern überschreitet die AfD die Zwanzig-Prozent-Marke. Angela Merkel zeigt auf allen Kanälen BSE („Betroffenheit, Sorge und Entsetzen“) und kündigt ein hartes juristisches und politisches Vorgehen gegen alle an, die ihre „alternativlose Politik der Mitmenschlichkeit“ ablehnen.

17. Oktober 2016

Die Bundeskanzlerin lobt die Geduld der Zuwanderer; obwohl sie in den Häusern der von „Allah“ verfluchten „Ungläubigen“ wohnen müßten, zeigten sie sich doch meist überraschend tolerant, wenn alle ihre Befehle erfüllt werden.

5. Februar 2017

Mit den Stimmen aller Parteien wird im Bundestag das Wahlrecht „demokratisch reformiert“. Da die Bio-Deutschen längst Menschen zweiter Klasse sind, wird es auf die „Neubürger“ beschränkt.