© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 41/15 / 02. Oktober 2015

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Freya Klier: Diktatur der DDR aufarbeiten

BERLIN. Vor einem Schlußstrich unter die Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit hat die frühere Bürgerrechtlerin Freya Klier gewarnt. Derartige Forderungen seien „völliger Blödsinn“, sagte sie in einem Interview mit der Evangelischen Nachrichtenagentur idea anläßlich des 25. Jahrestages der deutschen Wiedervereinigung am 3. Oktober. „Wir haben uns im vergangenen Jahr ausführlich mit dem Ersten Weltkrieg beschäftigt. Das ist 100 Jahre her.“ Aber zum erstenmal sei es gelungen, die Ursachen für den Ausbruch dieses Krieges differenziert darzustellen: „Das zeigt, wie man mit Geschichte umgehen muß. Diese Zeit brauchen wir auch, um die DDR-Diktatur aufzuarbeiten.“ Ihr persönliches 11. Gebot laute „Du sollst Dich erinnern!“. Wie Klier weiter sagte, sei sie häufig an Schulen eingeladen, um den jungen Menschen die Zeit der DDR nahezubringen. Zwar sei die zweite deutsche Diktatur im 20. Jahrhundert für viele Schüler genauso weit weg wie das Römische Reich, aber wenn Inhalte ansprechend vermittelt würden, etwa durch Rollenspiele, stoße das auf großes Interesse. Die aus Dresden stammende Klier war in der DDR wegen versuchter Republikflucht zu 16 Monaten Gefängnis verurteilt und 1988 zusammen mit anderen Bürgerrechtlern gegen ihren Willen ausgebürgert worden. Die Publizistin kritisierte auch die Rolle westdeutscher Politiker und der evangelischen Kirche in den 1980er Jahren: „Damals wurde im Westen der Slogan ‘Wandel durch Annäherung’ propagiert. Tatsächlich handelte es sich aber um einen Wandel durch Anbiederung.“ Politiker wie Erhard Eppler, Egon Bahr, Oskar Lafontaine oder Gerhard Schröder hätten gar nicht sehen wollen, was im Osten wirklich passierte: „Vielmehr hatten sie sich mit der Zweistaatlichkeit arrangiert.“ (idea/JF)




Hinter den Kulissen des Friedensnobelpreises

SALZBURG. Der Friedensnobelpreis gilt als renommierteste aller Auszeichnungen, die jedes Jahr für globales Interesse und Diskussionen sorgen. In jüngerer Zeit jedoch werden Vorwürfe gegen die Nobel-Stiftung wegen politischer Korruption und Mißbrauch von Stiftungsgeldern immer lauter. Der österreichische Investigativ-journalist Emil Bobi ist diesen Vorwürfen jetzt für sein diese Woche erschienenes Buch „Der Friedensnobelpreis. Ein Abriß“ (Ecowin Verlag, Salzburg, 18,95 Euro) nachgegangen. Sein Fazit: Unter der glänzenden Oberfläche schwele ein riesiger Skandal. (tha)





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Street Food Festival

Veranstaltungsreihe der in Köln ansässigen Riekenbrauk Robel Schmidt GbR; die nächste findet am 2./3. Oktober in Mainz statt.