© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 41/15 / 02. Oktober 2015

Meldungen

Artenreichtum am Fluß: Klimawandel zweitrangig

Berlin. Der Verlust von Biodiversität in Fließgewässern wird stärker durch den Wandel der Landnutzung verursacht als durch den globalen Klimawandel. Wie die im Süden Chinas durchgeführten Untersuchungen des Berliner Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei und des Gelnhausener Senckenberg-Instituts ergaben, habe etwa die Rodung von Wäldern zugunsten der Landwirtschaft die stärksten negativen Auswirkungen auf die Artenvielfalt an Flüssen und Bächen. Der Klimawandel sei für diese Prozesse „eher zweitrangig“ (Leibniz-Journal, 2/15). (rs)

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Alpenregion leidet unter moderner Mobilität

Braunschweig. Mit 120 Millionen Touristen, die es pro Jahr in die Alpen zieht, ist nach Erhebungen der Schweizer Geographen Paul Messerli und Hans-Rudolf Egli die Belastbarkeitsgrenze der Großregion erreicht (Geographische Rundschau, 7-8/15). In den „Quellgebieten“ des Freizeit- und Erholungsverkehrs, Metropolen wie Zürich oder Innsbruck, müsse daher der öffentliche Verkehr (ÖV) so gefördert werden, daß der Autobesitz unattraktiver werde. „Wo immer möglich“ sollte man ÖV-Zubringer in den Alpenraum ausbauen, um den unabdingbaren Pendlerverkehr zu entlasten. Gefordert sei eine auch mit steuerlichen Anreizen arbeitende „konsequente und abgestimmte Verkehrspolitik im europäischen Rahmen“, um endlich die Ökologie des Alpenraumes besser vor den Auswirkungen moderner Mobilität zu schützen. (ck)

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China: Sorgloser Umgang mit Antibiotika

Stuttgart. Von den 150.000 bis 200.000 Tonnen Antibiotika, die China jährlich verbraucht, kommt die Hälfte, und damit zehnmal mehr als in den USA, in der Schweinemast zum Einsatz. Nach Angaben der Chinesischen Wissenschaftsakademie liege dies einerseits am enormen Schweinefleischkonsum, der mit 500 Millionen Tieren die Hälfte des weltweiten Verbrauchs ausmache. Zum anderen sei der Antibiotika-Einsatz gesetzlich ungenügend geregelt. Dieser „sorglose Umgang“ könne nicht nur gefährliche direkte Folgen für Menschen haben, die Fleisch mit Antibiotika-Rückständen verzehren. Sondern mittelbar bedrohen jährlich 618 Millionen Tonnen Schweinemist, worin Bakterien mit hohem Anteil an Antibiotika-Resistenz-Genen nachgewiesen wurden, die Volksgesundheit (Naturwissenschaftliche Rundschau, 7/15). (dg)

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Erkenntnis

„Wir reden nicht von zehn, 20 oder 40 Prozent Schummeln wie bei Spritverbräuchen, die Giftemissionen von Dieselmotoren liegen bei den modernsten Fahrzeugen um das Siebenfache höher als erlaubt.“

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe