© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 43/15 / 16. Oktober 2015

Meldungen

Türkische Gemeinde warnt vor Unruhen 

BERLIN. Der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Gökay Sofuoglu, hat nach dem Bombenanschlag in Ankara, bei dem am vergangenen Sonnabend mindestens 97 Menschen ums Leben gekommen waren (Seite 9), vor gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Türken und Kurden in der Bundesrepublik gewarnt. „Sobald in der Türkei etwas passiert, gehen die Leute auf die Straße. Und so wie die Stimmung jetzt gerade in der Türkei ist, befürchte ich eine weitere Eskalation auch hier“, sagte er der Berliner Zeitung. „Ich beobachte, daß in sozialen Medien sehr schnell von allen Seiten zu Demonstrationen aufgerufen wird“, sagte Sofuoglu. Die Polarisierung in Deutschland habe mit der Präsidentschaft des amtierenden türkischen Staatschefs Erdogan begonnen. (fl)





Zwangsarbeiter: Jahn fordert Entschädigung 

Berlin. Der Bundesbeauftragte für die Unterlagen der ehemaligen DDR-Staatssicherheit, Roland Jahn, hat sich in der ARD für finanzielle Hilfen für die Opfer von DDR-Zwangsarbeit ausgesprochen. Sowohl der Staat als auch die Westkonzerne, die von der erzwungenen Arbeit politischer Häftlinge profitiert hätten, seien gefordert. Die Zwangsarbeit müsse im bestehenden System der Rehabilitierungen und Ausgleichszahlungen für DDR-Unrecht berücksichtigt werden, forderte Jahn. In der DDR mußten Tausende Häftlinge Zwangsarbeit in Volkseigenen Betrieben leisten, die ihre Produkte auch an West-Firmen lieferten. (ms)