© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 43/15 / 16. Oktober 2015

Meldungen

Berufliche Qualifikation bei Flüchtlingen gering

NÜRNBERG. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ist skeptisch, daß die Flüchtlingswelle Fachkräfte nach Deutschland bringt. „Die verfügbaren Daten sprechen dafür, daß die berufliche Qualifikation der Flüchtlinge deutlich geringer ist als bei anderen Ausländergruppen“, schreibt das der Bundesagentur für Arbeit (BA) unterstellte IAB in seinem Bericht über „Flüchtlinge und andere Migranten am deutschen Arbeitsmarkt“. Im August sei der Anteil der Flüchtlinge aus Kriegs- und Bürgerkriegsländern auf 76 Prozent gestiegen. „Allein auf Syrien entfielen 44 Prozent der neu erfaßten Flüchtlinge. Allerdings beruhen diese Daten auf Selbstangaben und sind entsprechend vorsichtig zu interpretieren“, so das IAB. Belastbare Aussagen zur Qualifikation könnten zwar noch nicht getroffen werden, aber aus BA-Daten ließen sich Hinweise ableiten: „Unter den sozialversichungspflichtig Beschäftigten und Erwerbslosen aus den Kriegs- und Bürgerkriegsländern hatten 71 Prozent keine abgeschlossene Berufsausbildung.“ Insgesamt seien die „Beschäftigungsquoten aus den Asylzuzugsländern mit 38,1 Prozentpunkten gering, besonders gering fällt sie unter der Bevölkerung aus den Kriegs- und Bürgerkriegsländern aus (25,2 Prozent)“. (fis)

 doku.iab.de




Asylzuzug wirkt wie ein Konjunkturprogramm

KÖLN. Das arbeitgeberfinanzierte Institut der deutschen Wirtschaft (IW) sieht im Asylzuzug einen keynesianischen Wachstumsimpuls. „Kurzfristig wirkt der starke Flüchtlingszuzug wie ein kleines Konjunkturprogramm“, erklärte IW-Direktor Michael Hüther in der Rheinischen Post. Der Staat pumpe viele Milliarden für die Flüchtlingsversorgung in die Wirtschaft. „Diese Ausgaben versickern nicht im Ausland, sondern schaffen im Inland neues Geschäft und neue Arbeitsplätze.“ Im öffentlichen und Gesundheitssektor, bei Dienstleistern und am Bau seien Neueinstellungen zu erwarten. Die asylbedingten Mehrausgaben hätten daher „hohe Multiplikatoreffekte“, so Hüther, der im Juli wegen angeblich reaktionärer Tendenzen aus der liberalen Friedrich A. von Hayek-Gesellschaft (JF 28/15) ausgetreten war. (fis)





Zahl der Woche

3,4 Kilowattstunden pro Quadratmeter betrug 2014 der Heizenergiebedarf in deutschen Mehrfamilienhäusern. Das waren 2,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Wegen gefallener Energiepreise sind die Heizkosten von 11,14 auf 9,85 Euro pro Quadratmeter gesunken. (Quelle: DIW-Wärmemonitor 2014)