© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 44/15 / 23. Oktober 2015

Ökostrom-Umlage steigt weiter
Etikettenschwindel
Edgar Ludwig Gärtner

Es gibt Hiobsbotschaften, über die sich angesichts der Zuwandererströme kaum noch jemand aufregt. Die vier deutschen Stromnetzbetreiber teilten jüngst mit, die Umlage zur Finanzierung der sogenannten erneuerbaren Energien werde im kommenden Jahr auf 6,354 Cent je Kilowattstunde steigen. Eine vierköpfige Familie mit einem angenommenen Jahresverbrauch von 4.000 Kilowattstunden wird also mindestens 250 Euro bezahlen müssen, um Angela Merkels Energiewende-Abenteuer zu finanzieren. Die Umlage gleicht die Differenz zwischen dem Börsenpreis für Strom und der den Betreibern von Ökostrom-Anlagen für zwanzig Jahre gesetzlich garantierten Einspeisevergütung aus. 

Da der Börsenpreis infolge der wachsenden Überproduktion von Wind- und Solarstrom weiter sinkt, wird die Umlage in den kommenden Jahren um so kräftiger steigen. Die Gegenleistung dafür ist angeblich ein Beitrag zum Schutz des Klimas durch eine Verminderung des Kohlendioxidausstoßes. In Wirklichkeit wurde jedoch durch die 25.000 Windräder und unzähligen Solarpanele, die unser Land verunzieren, unterm Strich noch keine einzige Tonne Kohlendioxid eingespart, weil herkömmliche Braunkohlekraftwerke im Betrieb bleiben müssen, um die Stromversorgung bei Nacht und Windstille aufrechtzuerhalten.






Edgar Ludwig Gärtner ist Ökologie- und Wissenschaftsautor.