© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 44/15 / 23. Oktober 2015

Meldungen

Ban Ki-moon verurteilt Zäune gegen Flüchtlinge

Pressburg. Der Generalsekretär der Vereinten Nationen Ban Ki-moon hat bei seinem Besuch der Slowakei die Flüchtlingskrise als „größte Herausforderung“ bezeichnet, mit der die Welt derzeit konfrontiert sei. Angaben von Radio Slowakei International zufolge unterstrich der südkoreanische Diplomat, daß die Zukunft jedoch nicht denjenigen gehöre, die „Zäune bauen und Angst schüren“. Er kritisierte allerdings nicht direkt, daß die Slowakei Quoten zur Flüchtlingsaufnahme strikt ablehnt. Er erinnerte stattdessen daran, daß er selbst als Sechsjähriger vor dem Krieg geflohen sei und nachvollziehen könne, was die Menschen auf der Flucht erleben. (ctw)





FPÖ kritisiert „Akt türkischer  Erpressung“

WIEN/BrÜSSEL. Als „Akt der türkischen Erpressung“ hat der FPÖ-Generalsekretär und EU-Abgeordnete Harald Vilimsky  den Pakt der EU mit der Türkei zur Eindämmung der Flüchtlingskrise bezeichnet. „Neben der ohnehin gewährten Heranführungshilfe greift die Türkei nun noch tiefer in den europäischen Steuertopf und wird mit Millionen überschüttet, um einer Pflicht nachzukommen, die sie als Partner der EU ohnehin von sich aus erfüllen müßte“, kritisiert Vilimsky die finanziellen Zugeständnisse an die Türkei in Milliardenhöhe. Auch das von der EU gewährte Entgegenkommen bei Visaerleichterungen für Türken und der Öffnung neuer Kapitel in den Beitrittsverhandlungen sei ein In-die-Knie-Gehen vor dem türkischen Präsidenten. Dies sei zudem ein völlig unzulässiges Junktim, denn die Visa-Frage sei losgelöst von der Flüchtlingsfrage zu bewerten. Dabei, so Vilimsky weiter, sollte für Ankara eine „Kooperation und angemessene Flüchtlingsbetreuung“ eine Selbstverständlichkeit sein, „handelt es sich doch bei den Flüchtlingen auch vorwiegend um Brüder und Schwestern aus islamischen Ländern.“ (ctw)





IS zahlt in Belgien 10.000 Dollar für Kämpfer

BRÜSSEL. Angaben der UN-Expertin Elzbieta Karska zufolge wendet der Islamische Staat (IS)  erhebliche Beträge für die Rekrutierung ausländischer Kämpfer für Syrien und den Irak auf. Vor allem Belgien gilt ihr zufolge mit 500 Personen als eines der Hauptherkunftsländer für sogenannte ausländische Kämpfer. Hier hätten die Rekrutierer bis zu 10.000 Dollar (cirka 8.800 Euro) pro angeworbenem Kämpfer erhalten. Weitaus höhere  Summen würden für IT-Spezialisten oder Ärzte gezahlt, erklärte die polnische UN-Menschenrechtsexpertin. Nach vorläufigen Schätzungen ihrer Arbeitsgruppe sei in jüngster Vergangenheit die Zahl der ausgereisten heiratswilligen Mädchen und Frauen gestiegen. (ctw)