© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 44/15 / 23. Oktober 2015

PR-Schlacht um Gallien
Comic: Ein neuer Asterix-Band erscheint
Thorsten Thaler

Seit diesem Donnerstag heißt es wieder: „Wir befinden uns im Jahr 50 v. Chr. Ganz Gallien ist von den Römern besetzt... Ganz Gallien? Nein!“ Zwei Jahre nach der Veröffentlichung des letzten Asterix-Albums (JF 35/13) erscheint heute das 36. Abenteuer der unbeugsamen Gallier unter dem Titel „Der Papyrus des Cäsar“. Der Band entstammt der Feder von Didier Conrad (Zeichner) und Jean-Yves Ferri (Autor), die deutsche Übersetzung besorgte Klaus Jöken.

Diesmal geht es neben den obligatorischen Prügeleien zwischen Galliern und Römern um eine PR-Schlacht. Auf der einen Seite steht der für die Gallische Revue tätige Investigativjournalist Polemix, der die Kriegserinnerungen Cäsars in dessen berühmter Schrift „De bello Gallico“ (Der Gallische Krieg) richtigstellen und die historische Wahrheit enthüllen will. Die uns wohlbekannten Dorfbewohner interessieren sich jedoch vor allem für das Horoskop in der Zeitung. Aber immerhin verfügen sie über ein schnurrbärtiges WLAN-Netz. Auf der anderen Seite agiert Syndicus, ein Kommunikationsberater des römischen Imperators, der dessen Image aufpolieren soll. Doch wie immer steht Cäsar das kleine gallische Dorf im Weg.

Als Vorbild für Polemix diente der Wikileaks-Gründer Julian Assange; die Figur des Syndicus ist von dem französischen Werbefachmann Jacques Séguéla inspiriert. Im Original heißt er „Bonus Promoplus“. Der heute 81jährige zeichnete 1981 für die Präsidentschaftskampagne von François Mitterrand verantwortlich und verhalf dem Sozialisten damit ins Amt.

Seinen ersten Auftritt hatte die von Albert Uderzo und René Goscinny erfundene Asterix-Figur 1959 in dem Comic-Magazin Pilote. Zwei Jahre später erschien das erste Album mit einer Startauflage von 6.000 Exemplaren. Bis heute wurden nach Angaben des Verlages Egmont Ehapa weltweit über 350 Millionen Asterix-Bände verkauft, davon fast ein Drittel im deutschen Sprachraum.