© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 45/15 / 30. Oktober 2015

Meldungen

ARD und ZDF weiten Asylanten-Angebot aus

HAMBURG. Die ARD hat angekündigt, das Programm für Asylbewerber ausbauen zu wollen. „Es ist geplant, die Tagesschau in 100 Sekunden in absehbarer Zeit auch auf englisch und arabisch zu senden“, teilte der Senderverbund mit. Das ZDF hingegen will seine Kindersendung „Logo“ arabisch untertiteln. Ferner sollen in der Mediathek bestimmte Sendungen gebündelt für Migranten angeboten werden. Die Sender reagierten damit auf die Forderung des CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer nach einem „deutschen Integrationsfernsehen“. Zu diesem Zweck sollten die Überschüsse aus dem Rundfunkbeitrag in Höhe von 1,6 Milliarden Euro verwendet werden, so Scheuer. Zuvor hatte die ARD bereits diverse Angebote speziell für Asylbewerber erstellt, darunter zum Beispiel Arabischübersetzungen der „Sendung mit der Maus“ und Hörfunknachrichten für sogenannte Flüchtlinge. (rg)





Presserat beschäftigt sich mit „Bild“-Pranger

Berlin. Die Titelgeschichte der Bild vom 20. Oktober („Bild stellt die Facebook-Hetzer an den Pranger“) wird ein Fall für den Presserat. Nach wenigen Tagen sind vor einer Woche die ersten beiden Beschwerden bei dem Organ der Selbstkontrolle eingegangen. Branchenbeobachter rechnen indes mit einer Welle weiterer Beschwerden von Personen, die von Bild mit Namen, Foto und teilweise hetzerischen Aussagen auf einer Doppelseite dokumentiert worden sind (siehe auch Seite 15). Die Bild-Forderung dazu: „Herr Staatsanwalt, übernehmen Sie.“ Medienrechtler werteten die Aktion als Verstoß gegen die Persönlichkeitsrechte der denunzierten Personen. (rg)





WM 2006: Markwort zerpflückt „Spiegel“-Story

München. Der Herausgeber des Focus, Helmut Markwort, hat schwere Kritik an der Spiegel-Redaktion geübt. Diese versuche, das sogenannte Sommermärchen von 2006 „kaputtzuschreiben“. Die DFB-Geschichte werde vermutlich auf den Spiegel negativ zurückfallen. „Das Magazin muß mit Schadenersatz rechnen“, mutmaßte der frühere Focus-Chefredakteur. Der Spiegel hatte zuvor berichtet, die Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft sei nur aufgrund von geleisteten Schmiergeldzahlungen erfolgt. (rg)