© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 46/15 / 06. November 2015

Der echte Norden als Heimat im Plural: „Viele Kulturen und Identitäten“
Bunte Lektionen für die Landeshistorie
(wm)

Die Nichtjuristin Anke Spoorendonk ist in der „Küstenkoalition“ Torsten Albigs (SPD) für Justiz und Europa zuständig. Offensichtlich um die Flensburger Lehrerin, die seit 2012 für den Südschleswigschen Wählerverband (SSW), die Partei der dänischen Minderheit, in der Landesregierung sitzt, obendrein mit einem Amt zu versehen, das ihrem Erfahrungshorizont wenigstens vage entspricht, erhielt sie auch noch das Kulturressort. Und als Kultusministerin gönnte sie der altehrwürdigen Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte (GSHG) im Juni ein Grußwort zu deren Jahrestreffen 2015, das jetzt gedruckt vorliegt (Mitteilungen der GSHG, Heft 89/2015). Es gewährt einen erschreckenden Einblick ins simple Weltbild, das am Kieler Kabinettstisch Politik grundiert. Erteilt Spoorendonk darin doch den Landeshistorikern eine „bunte“ Lektion in Sachen Heimat, Identität, Kultur und Nation. Der Begriff Heimat sei demnach nationalsozialistisch belastet. Deswegen müsse der Begriff heute „offen für den Plural“ sein. Angesichts der Asylkrise bedeute dies, „Fremdes als Bereicherung“ anzunehmen und Schleswig-Holstein künftig als Heimat für „viele Kulturen und Identitäten“ zu akzeptieren. Die Landeshistoriker könnten mit einem dazu passenden Geschichtsbild helfen, dieses neue Heimatverständnis zu fördern. 


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