Mittelalter: Bleivergiftung als Beleg für Reichtum
ODense. Wer im Mittelalter reich war, lebte nicht unbedingt gesünder – ganz im Gegenteil. Wohlhabende belasteten sich nämlich kontinuierlich mit Blei, das aus den teuren Glasuren der Keramik-Trinkbecher und -teller austrat, wenn diese mit sauren oder salzigen Lebensmitteln in Kontakt kamen. Genauso schädlich war der Brauch unter vermögenden Stadtbewohnern, ihre Häuser mit Bleiblechen decken zu lassen. Denn meist wurde aufgefangenes Regenwasser aus der Tonne oder Zisterne getrunken. Zu welchen Folgen diese Gewohnheiten führten, zeigen die Untersuchungen einer Forschergruppe unter Kaare Rasmussen von der Süddänischen Universität in Odense (Mitteilung der University of Southern Denmark, 10/ 2015). Bei ihrer Analyse von 207 Skelettproben von sechs Mittelalter-Friedhöfen in Norddeutschland und Dänemark fand sich in den Gebeinen von Stadtbewohnern ein signifikant höherer Anteil an Blei als in den Knochen von Bauersleuten, welche einfaches, unglasiertes Geschirr benutzt und nicht unter Bleidächern gelebt hatten. (wk)
Große Pyramiden werden jetzt umfassend gescannt
KAIRO. Immer wieder wird darüber spekuliert, ob sich in den vier großen ägyptischen Pyramiden, nämlich der Cheops- und Chephren-Pyramide bei Gizeh sowie der Roten oder Knickpyramide des Snofru bei Dahschur verborgene Kammern oder andere unbekannte Strukturen befinden. Die Suche nach selbigen scheiterte allerdings bisher daran, daß invasive Forschungsmethoden nicht in Frage kommen. Laut Mitteilung des ägyptischen Antikenministeriums vom 27. Oktober eröffnet sich nun jedoch durch die „Scan Pyramids Mission“ die Möglichkeit, die Bauwerke aus der Zeit um 2500 v. Chr. zerstörungsfrei zu untersuchen. Zum Einsatz kommen dabei Infrarot-Detektoren, ein Myonen-Tomograph, wie er in Japan zur Erforschung von Vulkanen genutzt wird, Laser-Geräte, die 3D-Scans liefern sollen, und Drohnen zur genaueren Inspektion der Außenhaut der Pyramiden. Erste Ergebnisse des Projekts, an dem Wissenschaftler von der Universität Kairo sowie aus Frankreich, Japan und Kanada beteiligt sind, dürften 2016 vorliegen. (wk)
Erste Sätze
Der große Pan ist tot oder liegt im Sterben; es ist Zeit, seine Geschichte zu schreiben.
Fritz Mauthner: Der Atheismus und seine Geschichte im Abendlande, Bd. 1, Stuttgart/Berlin 1920
Historisches Kalenderblatt
14. November 1940: Beim Angriff der deutschen Luftwaffe auf das englische Rüstungszentrum Coventry kommen 568 Menschen ums Leben. Zivile Opfer werden dabei ebenso wie die Zerstörung der Innenstadt von der Luftwaffenführung bewußt in Kauf genommen.