© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 47/15 / 13. November 2015

Meldungen

Zu viele Köche in der deutschen Klimapolitik

Frankfurt/M. Anders als die Regierung behaupte, nimmt Deutschland nach Ansicht vieler Umweltverbände keine Führungsrolle in der internationalen Klimapolitik ein. Die Journalistin Marina Zapf macht dafür auch die „undurchsichtige Arbeitsteilung“ der zuständigen Ministerien verantwortlich (Welt-Sichten, 10/15). Zwar verwalte das Entwicklungsministerium inzwischen den Löwenanteil der Projektgelder. Federführend sei es neben Umwelt- und Agrarministerium deshalb aber nicht. Dies habe zuletzt bei einem Projekt zur Klimaanpassung der Landwirtschaft in ausgesuchten asiatischen und afrikanischen Staaten größeren „Abstimmungsbedarf“ offenbart. Mit dem Resultat, daß Finanzzusagen erhöht, aber die wissenschaftlich-technischen Ressourcen zur Unterstützung des vom Klimawandel erfaßten globalen Südens nicht ausgeschöpft würden. (ck)

 www.welt-sichten.org





Gefahren für globale Nahrungssicherheit

Stuttgart. Die Universalisierung westlicher Konsumgewohnheiten stellt nach einer Studie der UN-Landwirtschaftsorganisation (FAO) eine Gefahr für die globale Nahrungssicherheit dar. Sie führe zu zunehmender Homogenisierung und Verringerung der Nahrungsvielfalt. Der Verbrauch weniger bekannter Nahrungspflanzen nehme weiter ab, während der Pro-Kopf-Konsum der 52 untersuchten häufigsten Nahrungslieferanten stetig steige. Vor allem der auch klima- und gesundheitspolitisch bedenkliche Trend zu energiereicher Kost – Fleisch und Zucker – sei eine Folge von Wohlstandszuwächsen, Verstädterung und dem Einfluß multinationaler Lebensmittelkonzerne (Naturwissenschaftliche Rundschau, 9/15). (fg)

 www.naturwissenschaftliche-rundschau.de





Der ökologische Preis für Weltmacht-Ambitionen

Stuttgart. Peking entzieht seinem Untergrund jährlich 500 Millionen Kubikmeter Wasser. Der Grundwasserspiegel sei daher heute auf 30 Meter gesunken. Um 1990 habe er noch in zwölf Metern Tiefe gelegen. Die meisten Pekinger Brunnen seien versiegt. Von diesen und ähnlichen ökologischen Katastrophen berichtet die Zeitschrift Natur (10/15). Sie gehörten zum Alltag der aufsteigenden Weltmächte China und Indien. Für den Umweltjournalisten Markus Wanzeck liegen hier die Herausforderungen für die vom Westen dominierte Klimapolitik. Wie Indiens Umweltminister kürzlich erklärte, sollten Westeuropa und die USA „Platz machen“ für Indiens steigende CO2-Emissionen, da der Subkontinent im Vergleich mit den Industriestaaten immer noch nur einen Bruchteil klimaschädlicher Gase produziere. (ck)

 www.natur.de




Erkenntnis

„Die akute Lungenembolie ist die häufigste unerkannte Krankheit, die binnen kurzer Zeit fatal enden kann. Die Gefährdung nimmt mit dem Alter zu. Männer sind häufiger betroffen als Frauen.“

Horst Olschewski, Medizinprofessor an der Uni Graz und Leiter der klinischen Abteilung für Pulmonologie