© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 48/15 / 20. November 2015

Zitate

„Mein persönlicher Eindruck ist, daß die Elite Europas, wenn es um Fragen geistiger Art geht, nur seichte und zweitrangige Themen debattiert. Nette Sachen wie Menschenrechte, Fortschritt, Frieden, Offenheit, Toleranz. Im öffentlichen Sprachgebrauch reden wir nicht über die fundamentalen Themen, nämlich darüber, woher diese netten Dinge eigentlich kommen. Wir sprechen nicht über die Freiheit, wir sprechen nicht über das Christentum, wir sprechen nicht über die Nation, und wir sprechen nicht über den Stolz. Brutal gesagt: Was heute in der europäischen Öffentlichkeit dominiert, ist nur europäisch-liberales Blabla über nette, aber zweitrangige Themen.“

Viktor Orbán, ungarischer Ministerpräsident, in der „Weltwoche“ vom 12. November 2015




„Ich habe als deutscher Kanzler zuerst mein Volk zu schützen, dann verfolgten Fremden zu helfen. Wenn unter der Fahne der Hilfeleistung mehrere hunderttausend Menschen aus Nicht-Kriegsgebieten in unser Land kommen, mit Vorstellungen des Zusammenlebens im Kopf, die hier nur Unfrieden stiften können, dann ist diese vermeintliche Hilfe tendenziell selbstzerstörerisch und abzulehnen. Es geht im übrigen längst nicht mehr darum, (...) welche Gesellschaft die angenehmere, schönere, freiere ist, sondern welche überlebt.“

Michael Klonovsky, Journalist und Autor, in seinem Blog „Acta diurna“ am 14. November 2015




„Wer klein ist, aber ungebrochen Verluste absorbieren kann, ist für mächtige Länder, die nur einzige Söhne oder gar einzige Kinder in Todesgefahr schicken können, ein großer Gegner. (...) Wenn Vergreiser-Nationen demographisch hochgerüstete Gegner vor Ort niederwerfen wollen, werden sie scheitern oder in Kriegsverbrecher-Prozessen landen.“

Gunnar Heinsohn, Professor für Militärdemographie am Nato Defense College, im Blog „Achse des Guten“ am 16. November 2015




„Ein wirklich solidarisches Berlin müßte sich der wachsenden Forderungen Europas annehmen, die deutsche Politik der effektiv offenen Grenzen möglichst rasch zu beenden. Nach den Anschlägen ist Berlin in dieser Frage in Europa noch stärker isoliert als zuvor. Selbst Schweden hat nun einen Politikwechsel vollzogen. Es ist nicht zuletzt diese Politik der faktisch offenen Grenzen, die dem rechtsnationalen Front National (und anderen Rechtspopulisten) die Wähler in die Arme treibt.“

Michael Bröning, Politikwissenschaftler und Referatsleiter der Friedrich-Ebert-Stiftung, im „ipg-journal“ am 16. November 2015




„Die aufwühlenden Bilder vom Wochenende wirken doch für jeden auch wie eine Projektion der Zukunft Deutschlands. Wenn der Staat seine Schutzfunktion nicht mehr wahrnehmen kann und seine Großzügigkeit nur von einem billigen ‘Ist es recht?’ getragen wird. Und die Politik das ‘Was kommt danach?’ längst aus den Augen verloren hat.“

Peter Gauweiler, ehemaliger Bundestagsabgeordneter (CSU), in einem offenen Brief an den Bundestagspräsidenten vom 16. November 2015