© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 48/15 / 20. November 2015

Meldungen

Polen: Syrer sollen um ihre Heimat kämpfen

WARSCHAU. Der neue polnische Außenminister Witold Waszczykowski hat die syrischen Flüchtlinge in Europa zum Kampf um ihre Heimat aufgefordert. In der Debatte um ein militärisches Engagement der EU im Nahen Osten sagte der PiS-Politiker: „Wenn wir bedenken, daß nach Europa mehrere 100.000 junge Syrer gekommenen sind, dann könnten wir doch aus ihnen eine Armee bilden. Mit unserer Hilfe könnten sie ihr Land befreien.“ In Anspielung auf die Soldaten Józef Pilsudskis, die 1918 für ein unabhängiges Polen kämpften, gab er zu bedenken: „Auch aus uns hat man einst Legionen gebildet. Und wir haben um unsere Freiheit gekämpft.“ Einer Einmischung der polnischen Militärs in Syrien erteilte Waszczykowski eine klare Absage: „Glauben Sie, daß wir unsere Truppen schicken, während Hunderttausende Syrer ‘Unter den Linden’ Kaffee trinken und zugucken, wie wir für ihre Sicherheit kämpfen? Die könnten ihren Staat freikämpfen.“ Der künftige Europaminister Konrad Szymanski nahm Polens Zusagen bei der Flüchtlingsverteilung zurück. „Angesichts der tragischen Taten in Paris haben wir nicht die politischen Möglichkeiten, sie umzusetzen.“ (ru)




Peschmerga vertreiben IS aus Sindschar 

ERBIL. Barack Obama hat auf dem G20-Gipfel die Befreiung der irakischen Stadt Sindschar (Singal) gelobt. Wo immer effektive Kräfte existierten, sei es leicht eine Organisation wie den IS zu besiegen und die Gegend unter eigene Kontrolle zu bringen, erklärte der US-Präsident am Montag. Vergangenen Donnerstag hatten rund 7.500 kurdische Peschmerga damit begonnen, Sindschar von den Islamisten zurückzuerobern. Im August 2014 konnten die Terroristen die Stadt einnehmen und verübten ein Massaker an den dort ansässigen Jesiden. Nach der Rückeroberung fanden die Peschmerga mehrere Massengräber, darunter ein Grab mit den Leichen von 78 Jesidinnen. Inzwischen sollen über 100 Familien in die Stadt zurückgekehrt sein. (eh)





USA: Einreiseverbote für Muslime angekündigt

WASHINGTON. 23 republikanische Gouverneure und ihre demokratische Amtskollegin Maggie Hassan (New Hampshire) kündigten an, keine syrischen Flüchtlinge mehr aufnehmen zu wollen. Die beiden in Umfragen führenden republikanischen Präsidentschaftsbewerber, Donald Trump und Ben Carson, erklärten, überhaupt keine Muslime mehr aufnehmen zu wollen. Der republikanische Senator und Präsidentschaftsaspirant Rand Paul (Kentucky) bereitet ein Anti-Terror-Gesetz vor, das mit sofortiger Wirkung die Visavergabe an Antragsteller aus 30 islamischen Staaten verbieten soll. (fis)

 www.randpaul.com/