© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 48/15 / 20. November 2015

Haltungsnote
Der All-Felix blickt’s
Christian Rudolf

Felix Baumgartner, der Extremsportler, der Mann für große Sprünge. Er hüpfte vom höchsten Gebäude Mexikos herab, sprang in eine 120 Meter tiefe Höhlenkammer in Oman, stieg in der Stratosphäre aus einer Druckkapsel aus und ging 36.400 Meter in den freien Fall.

Der All-Felix, wie er auch genannt wird, hat Überblick. Auch in der Politik. Sollte man meinen. Jedenfalls guckt der gebürtige Salzburger da auch über den Tellerrand des mittigen Mainstreams hinaus nach links und rechts, wer vielleicht Lösungen für die Probleme auf dem irdischen Plan anbieten könnte.

Daß er über Facebook kommentarlos auf eine Talkrunde mit dem FPÖ-Politiker HC Strache zur Flüchtlingspolitik hinwies – als Demokrat fragt man sich, was daran nicht gehe. Aber die schlagzeilengierigen Macher der Zeitung Österreich wollten einen Wutsturm gegen Baumgartner entdeckt haben (den es nicht gab), der habe sich „in die Nesseln gesetzt“, und sprachen von „Eklat“. So werden heute Nicht-Ereignisse zu Meldungen aufgeblasen. Der 46jährige blickt, wie diese Dinge laufen: „Laßt uns nicht mehr länger zusehen, wie der Journalismus zunehmend verkommt. Wir alle haben ein Recht auf eine saubere, unparteiische und sachlich korrekte Berichterstattung.“