© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 49/15 / 27. November 2015

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Thüringen: Polizei findet verschollene NSU-Fotos 

Erfurt. Bislang verschollen geglaubte Tatortfotos vom mutmaßlichen Selbstmord der NSU-Terroristen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt sind wieder aufgetaucht. Die Bilder hatte ein Feuerwehrmann am 4. November 2011 in dem ausgebrannten Wohnmobil in Eisenach gemacht, in dem die Leichen der beiden Männer gefunden worden waren. Die Polizei hatte die Speicherkarte der Kamera noch am Tatort beschlagnahmt und später gelöscht zurückgegeben. Nun haben Beamte die Bilder offenbar auf einem Server der Polizei in Gotha wiederentdeckt. Die Aufnahmen gelten als wichtig, da sie die Auffindesituation der Leichen dokumentieren. Die bisher bekannten Fotos aus dem Inneren des Fahrzeugs entstanden erst zu einem späteren Zeitpunkt in einer Halle eines Abschleppunternehmens, nachdem die Spurenlage durch den Transport des Wohnmobils verändert worden war. Neben den Fotos sind bei der polizeiinternen Suchaktion in Gera offenbar weitere Akten zum NSU aufgetaucht. Dabei handelt es sich um rund 400 Seiten zu den Banküberfällen am 7. September 2011 in Arnstadt und am 4. November 2011 in Eisenach, berichtete die Thüringer Allgemeine. Laut Innenminister Holger Poppenhäger (SPD) wurde die Bundesanwaltschaft, die die Anklage im Münchner NSU-Prozeß vertritt, über die neuen Akten, die mittlerweile dem NSU-Untersuchungsausschuß des Landtages übergeben wurden, informiert. (ms)