© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 49/15 / 27. November 2015

Meldungen

Zahl der Terroropfer um 80 Prozent angestiegen

SYDNEY. Die Anzahl der Personen, die ihr Leben durch Terrorismus verloren, ist 2014 um 80 Prozent angestiegen. Nach Angaben des in vorige Woche vom australischen Institute for Economics and Peace (IEP) vorgestellten Global Terrorism Index (GTI) hat die Zahl der Opfer mit 32.658 den bisherigen Höchststand erreicht. Zum Vergleich: Im Jahre 2013 waren es lediglich  18.111. Laut dem Bericht haben terroristische Handlungen zudem im Laufe der  Zeit dramatisch  zugenommen. So sei beispielsweise die Zahl der Todesopfer seit 2000 um das Neunfache gestiegen. Zwei Terrorgruppen, der IS und Boko Haram seien dem Bericht zufolge gemeinsam für 51 Prozent aller weltweit registrierten Terroropfer verantwortlich. Die nigerianische Terrormiliz Boko Haram, die sich seit März 2015 unter dem Namen Islamic State’s West Africa  Province  (Westafrika – Provinz  des Islamischen Staates ISWA) dem IS angeschlossen hat, gilt heute mit 6.644 Todesopfern als die tödlichste Terrorgruppe der Welt. Im Vergleich dazu fielen dem IS 6.073 und den Taliban 3.477 Menschen zum Opfer. Der Irak ist mit 3.370 Angriffen, bei denen 9.929 Menschen ums Leben kamen, weiterhin das am  stärksten vom Terrorismus betroffene Land. (ctw)

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FPÖ kritisiert Integrationsplan 

Wien. Die FPÖ hat den von Außen- und Integrationsminister Sebastian Kurz (ÖVP) präsentierten 50-Punkte-Plan für eine bessere Integration Asylberechtigter in Österreich zurückgewiesen. Der Plan zäume das Pferd von hinten auf, erklärte Generalsekretär Herbert Kickl. Kurz gehe es lediglich um Reparaturmaßnahmen, wo es aber Ursachenbekämpfung brauche. In dem Plan stehen vor allem der Spracherwerb, der Einstieg in den Arbeitsmarkt und die Wertevermittlung im Mittelpunkt. Demnach müssen alle Asylberechtigten einen Integrationsplan durchlaufen – mit verpflichtenden Deutschkursen, verpflichtendem Wertekurs (Themen: Religionsneutralität, Gleichberechtigung, Umgangs- und Verhaltensformen) sowie verpflichtender Arbeitssuche. Gleichzeitig spricht sich der Plan für die Halbierung von Sozialleistungen aus, sollte keine Bereitschaft für den Besuch der Kurse vorhanden sein. Das österreichische Bundesministerium für Inneres (BMI) geht für 2015 von 95.000 und für das Jahr 2016 von bis zu 130.000 Asylanträgen aus. Während Kickl Kurz aufforderte, sich lieber „international lautstark für einen sofortigen völligen Aufnahmestopp von Flüchtlingen“ einzusetzen, erklärte der ÖVP-Politiker, Integration von Flüchtlingen sei eine gestalt- und schaffbare Aufgabe, die eine gesamtgesellschaftliche Kraftanstrengung voraussetze. (ctw)