© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 49/15 / 27. November 2015

Wertevermittlung für Armutsmigranten: Gleichberechtigung und der Staat Israel
Neue Sinnperspektiven für die Kirchen
(wm)

Armut, so doziert die SPD-Bundestagsabgeordnete Kerstin Griese, dürfe nicht als „weniger wichtige Migrationsursache diffamiert“ werden. Diesem Potential, das, wie sie verschweigt, allein in Nigeria 90 Millionen Menschen umfaßt, möchte Griese, seit 2003 Mitglied der EKD-Synode, per Einwanderungsgesetz „legale Möglichkeiten“ eröffnen, ins „reiche Deutschland“ zu kommen. Natürlich könnte dies zu „sozialen und kulturellen Spannungen“ führen. Wenn aber die Kirchen trotz der Veränderungen, die ihnen durch muslimischen Zuzug drohen, als „Wertevermittler“ fungierten und den Neubürgern beibrächten, Gleichberechtigung ebenso zu akzeptieren wie die „Verantwortung gegenüber dem Staat Israel“, stehe gelingender Integration nichts im Wege (Zeit-Zeichen, 10/2015). Moralistischer Größenwahn, der bei einem Bundestagsmitglied des Jahrgangs 1966 nicht erstaunt, das ohne Umweg vom Studium ins Juso-Parteiamt und von dort 2000 ins Parlament wechselte. Daß im Berliner Paralleluniversum gleichwohl noch einige Politiker am Realitätsprinzip festhalten, ist im Interview der liberalkatholischen Herder Korrespondenz (10/2015) mit Bundesentwicklungshilfeminister Gerd Müller (CSU) nachzulesen, dessen Credo lautet: „Die Flüchtlingsproblematik kann nicht in Deutschland gelöst werden.“ 


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