© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 49/15 / 27. November 2015

Leserbriefe

Zum Schwerpunktthema: „Schockstarre in Berlin“, JF 48/15

Humanitäre Ideale einschränken

Begreifen wir Europäer und unsere Politiker immer noch nicht, daß wir in einem neuartigen Krieg sind mit bisher unbekannten Waffen, gegen die wir nicht gewappnet sind, und gegen einen Feind, den wir nicht kennen? Er tötet. Und als weitere Waffe überzieht er Eu­ropa gut organisiert mit Hunderttausenden wehrloser Flüchtlinge. Die üblichen polizeilichen Mittel reichen nicht, um diesen Gegner zu besiegen. Ungewöhnliche Situationen verlangen nach ungewöhnlichen Mitteln. Wir müssen unsere humanen Ideale einschränken und das Ausspionieren von Telefon- und Internetverbindungen erlauben und Zwangsmaßnahmen ergreifen, die wir gerade abgeschafft glaubten. Auch die Wiedereinführung der Todesstrafe gegen Terroristen ist zu überlegen. Vor allem aber müssen wir einen ideellen Kampf gegen die im Ausland befindlichen geistigen Urheber des Terrorismus führen. Und der verlangt Ideenreichtum und Hartnäckigkeit und wird viele Jahre dauern.

Hans Wenger, Steinbach




Keiner kann so kollaborativ sein

Das Ultimatum Dieter Steins an die Adresse von Kanzlerin Merkel in der vorletzten Ausgabe unterstütze ich ohne Abstriche. Die seit Jahren völlig verfehlte Asylpolitik unserer Regierung hat Konfliktpotential aus der ganzen Welt zu uns einsickern lassen. Brückenköpfe gegen den Frieden in unserem Land wurden in Stellung gebracht und mit deutschen Pässen ausgerüstet. Die Masse der unkontrolliert und illegal zu uns einströmenden Ausländer sind allerdings ebensowenig Terroristen wie sie „Flüchtlinge“ sind, sondern ganz einfach Wirtschaftsmigranten, welche das soziale Netz zerreißen und die Renten der jetzt hier arbeitenden Menschen ruinieren. 

Keine Regierung der Welt kann so kollaborativ oder dumm sein, daß sie dies nicht merkte. Es gibt für mich nur eine Erklärung: Deutschland wird erpreßt. Ist es Zufall, daß sich die grauenvollen Vorfälle in Paris zeitgleich und zum Teil sogar ortsnah zu dem Fußballspiel Deutschland gegen Frankreich ereigneten? Der deutliche Wink an Berlin ist unübersehbar. 

Wir trauern in diesen Tagen nicht nur um die Ermordeten von Paris, sondern auch um Helmut Schmidt. Trotz der Fehler, die auch er als Politiker machte, ist anzuerkennn, daß er nicht bereit war, der Erpressung nachzugeben, weil sich durch ein solches Verhalten die Situation nur verschlimmern kann. Irgendwann stehen uns da in Deutschland noch schwere Dinge bevor.

Manfred Eckstein, Coesfeld




Wo bleibt die Befreiungsarmee?

Nach den jüngsten Mordattacken der IS-Terroristen zeigen sich unsere Spitzenpolitiker wieder einmal bestürzt, bekunden Beileid und verurteilen – wie immer bei solchen Anlässen. Bei unseren französischen Nachbarn herrscht weitestgehend Nachrichtensperre, dafür wird gehandelt – wie man sieht effektiv. 

Wo bitte wird in Deutschland die „Exilarmee zur Befreiung Syriens“ aufgebaut, so wie es einst in England geschah, wo Franzosen, Polen und Tschechen mit britischer Hilfe ihre Befreiungsarmeen aufbauen konnten? Zahlenmäßig dürften sich doch inzwischen genügend Syrer im wehrfähigen Alter hier aufhalten, so daß mehrere Divisionen (je 8.000 Mann) aufgestellt, ausgebildet und auch ausgerüstet werden könnten. Hierfür würde selbst ich mit Rat und Tat Unterstützung leisten.

Johannes Schüßler, Frankenberg/Eder




Bald ist Land unter

Es erscheint mir fragwürdig, warum der islamistische Terror nicht mit den islamischen Flüchtlingen in Verbindung gebracht werden sollte. Warum nicht? Berufen sich doch beide auf den gleichen Koran. Einig sind sich alle Korangläubigen darin, die Ungläubigen zu bekämpfen, so entnehme ich es der mir vorliegenden deutschsprachigen Koran­ausgabe (in der bekannten Übersetzung von Lazarus Goldschmidt). Wie läßt sich sonst erklären, daß von sechzig Millionen (überwiegend) muslimischen Flüchtlingen, die weltweit auf der Flucht sein sollen, keiner (oder nur sehr wenige) sich dem IS entgegenstellen will? Um somit dem nach ihrer Wahrnehmung wahren, richtigen, guten Islam zum Durchbruch zu verhelfen. Nach öffentlichen Angaben soll sich die Zahl der IS-Angehörigen auf wenige Hunderttausende beziffern. Wenn die Masse der friedfertigen Muslime es ernsthaft wollte, könnte sie mit ihrer zahlenmäßigen Übermacht die Radikalen ruhigstellen. Aber, ist nicht das gemeinsame Ziel aller Muslime die Herrschaft ihrer überlegenen Religion über die Welt? 

Ebenso streben die „anderen“ die Weltherrschaft an, sie nennen es nur: Globalisierung oder Internationalismus. Während die EU berät, ob zusätzlich Bodentruppen gegen den IS eingesetzt werden sollen, verübt die militante IS-Vorausspitze ihre Attentate, wie in Paris, und das „Fußvolk“ strömt ohne nennenswerten Widerstand, wie Bodentruppen, über europäische Grenzen und flutet das Land, vorrangig das der Bundesrepublik Deutschland, das eine einzigartige „Refugees welcome“-Bewegung zugelassen hat. Bald ist Land unter!

Hermann März, Ballószög/Ungarn




Denn sie wissen nicht, was die tun

Unsere Regierung hat längst die Kontrolle über den grenzenlosen, unlimitierten Flüchtlingszustrom durch unzureichende, nicht vernetzte oder keinerlei Registrierung von Flüchtlingen verloren. Zugegeben wird das, was sich nicht leugnen läßt: Unsere Regierung weiß nicht, wo sich wieviel und welche Flüchtlinge in Deutschland aufhalten. Wie will dann diese Regierung ihre Bürger und unsere Werte im Ernstfall schützen? Es muß unsere Leitkultur und Sprache gelten, der wirtschaftliche und persönliche Erfolg gibt uns recht. Ein Zeichen könnten auch die bei uns bis in die dritte Generation lebenden Migranten setzen, indem diese sich nun für unsere kulturellen Veranstaltungen interessieren, unsere Theater und Museen besuchen und an unserem Leben angepaßt aktiv teilnehmen.

Kai Kanstein, Kassel






Zu: „Die Logik des Terrors“ von Dieter Stein, JF 48/15

Die echte Gefahr: Demographie

Zu vermuten ist, daß die Terroranschläge, die Europa seit Jahrzehnten heimsuchen, Europa nicht destabilisieren werden. Es gibt gut funktionierende Abwehrdienste, effektive Katastrophen- und Rettungsdienste, gut ausgestattete Kliniken etc. Schlimm für die Opfer und deren Familien, aber die Zahlen werden sich – hoffentlich – in Grenzen halten.

Der lautlose und wohl unabwendbare Untergang Europas, auf dessen Errungenschaften wir jetzt alle besonders stolz sind, lauert in der Demographie. Pille davor und danach besorgen unserer tatkräftigen Jugend ein emanzipiertes, karriereoffenes und bequemeres Leben. Hinzu kommt ein legales und effektives Euthanasieprogramm namens Schwangerschaftsunterbrechung, das pro Jahr circa 100.000 ungeborene Kinder – herablassend Föten genannt – als unwertes, weil unerwünschtes Leben beseitigt. Im Europaparlament mehren sich zudem die Bemühungen, ein allgemeines Recht auf Abtreibung festzuschreiben. 

Demgegenüber erleben wir einen fast ungehinderten Zuzug junger Einwanderer, zeugungs- und gebärwillig, aus dem Nahen Orient und aus Afrika, die mehrheitlich an ihrem muslimischen Glauben und ihren Familientraditionen hängen und eine Familiengröße zwischen fünf bis acht Personen haben.

Dr. med. Manfred Hanke, Heidelberg






Zu: „... oder schließt du schon?“ von Kurt Zach, JF 48/15

Kontrollierte Invasion

Kurt Zach suggeriert, die Schweden nähmen keine Asyl-Immigranten mehr auf, und ohne gültige Einreisepapiere  käme keiner mehr ins Land. Dem ist leider nicht so. In den letzten sieben Tagen reisten 9.801 Asylanten ein. Was sich änderte, sind lediglich die Grenzkontrollen, die stattfinden, damit die Aufnahme geordneter als bisher stattfinden kann, und man besonders bedrohte Menschen schnell identifizieren kann. Die Kontrollen könnten gar dazu führen, daß mehr Leute in Schweden bleiben, nämlich jene, die ursprünglich weiterreisen wollten nach Norwegen oder Finnland (Quelle: Migrationsverket.se). Weiterhin hat sich geändert, daß jenen Einreisenden, die keine Ausweispapiere haben, keine Fährtickets verkauft werden.

Matthias Rau, Elsfleth






Zu: „Zündhölzchen von Gottes Gnaden“ von Wolfgang Kaufmann, JF 48/15

Unwahrscheinliches Jahr

Das von Ihnen erwähnte Treffen der beiden Staatsführer – unter dem abgebildeten Foto – kann nicht 1936, sondern erst während des Zweiten Weltkriegs stattgefunden haben (vermutlich bei der Aussprache in Hendaye am 23. Oktober 1940, die für Hitler erfolglos verlief). Beweis ist die Tatsache, daß der beim Abschreiten der deutschen Ehrenformation hinter Franco gehende Chef des OKW Keitel bereits den Marschallstab trug, der ihm nach dem deutschen Sieg über Frankreich im Juli 1940 verliehen worden war. Im Jahr 1936 war Keitel jedoch erst General oder Generaloberst.

Joachim Kadow, Bensheim-Auerbach






Zu: „Frau Merkel, treten Sie zurück! Oder handeln Sie endlich“ von Dieter Stein, JF 47/15

Mut und Entschlossenheit

Ihre Titelseite ist großartig. Ich bedanke mich für Ihren Mut und Ihre Entschlossenheit!            

Evelyn Schumertl, Essen




Sie kommt keinen Tag zu früh

Haben Sie Dank für Ihre Merkel-Initiative, sie kommt keinen Tag zu früh!

Dr. Arthur Schanz, Overijse/Belgien




Die ohnmächtigste Frau der Welt

Was nutzen uns jetzt die Titel und die Lobeshymnen auf die angeblich mächtigste Frau der Welt, Bundeskanzlerin Angela Merkel, wenn diese nicht einmal die ärgsten Schwierigkeiten im eigenen Land lösen kann, wie etwa den Asylmißbrauch und die unübersehbaren Flüchtlingsströme?

Hans-Dieter Döll, Sonthofen






Zur Meldung: „Pegida: Forderung nach Kriminalisierung“, JF 47/15

Mielke liebt doch nicht alle

Falls das kein verfrühter Karnevalsscherz zum 11.11. sein sollte, dann ist die Forderung des Mainzer Politikwissenschaftlers Gerd Mielke eine Unverschämtheit sondergleichen. Noch leben wir in einer Demokratie, wenn auch in einer bereits sehr defizitären, und wir haben auch noch einen Rechtsstaat, auch wenn der (vor allem von unseren Politikern) derzeit – und auch schon früher – mit Füßen getreten wird. 

Wenn freie Meinungsäußerung und Versammlungsfreiheit von Menschen, die zwar nicht „political correct“ links denken und reden, aber im Gegensatz zu dem linksradikalen „Pack“ gewaltfrei ihre Rechte wahrnehmen, kriminalisiert und gewalttätig an ihren Rechten gehindert werden sollen, und zwar auf Vorschlag einer – angeblichen – geistigen „Elite“, dann sind wir wieder so weit, wie wir in diesem Land schon zweimal waren. Die Gedanken von Gerd Mielke sind ungeheuerlich, widerwärtig, abstoßend, menschenverachtend („erst einmal in die Hose gepinkelt“) und demokratiefeindlich! Die Uni Mainz müßte sofort dessen Lehrauftrag entziehen, und die Staatsanwaltschaft müßte gegen ihn ermitteln, da er die Polizei zur Gewalt aufruft, wenn nicht gar aufhetzt.

Ute Vogt, Schossin






Zu: „Deutsche Geschichte für junge Leser / Zweiter Weltkrieg und Zusammenbruch“ von Karlheinz Weißmann, JF 47/15

Glaubwürdige Darstellung

Gratulation an Herrn Weißmann, daß es ihm gelungen ist, dieses schwierige Thema kurz und trotzdem verständlich zu Papier zu bringen. So knapp und gleichwohl zutreffend habe ich darüber noch nirgendwo gelesen. Mein Vater, Jahrgang 1912, für mich der glaubwürdigste Zeitzeuge, hat mir die damaligen Vorgänge genauso erzählt. 

Gerade jetzt, wo fremde Kulturen ins Land kommen, halte ich es für sehr wichtig, daß möglichst viele unserer jungen Leute dieses gute Geschichtsbuch lesen, um zu lernen, wo sie herkommen, und daß sie als Deutsche sehr wohl den fremden Kulturen, aber auch den europäischen Nachbarn und anderen Völkern auf Augenhöhe begegnen können. Ich jedenfalls habe jetzt ein gutes Weihnachtsgeschenk gefunden.

Detlef Moll, Waldbröl






Zur Meldung: „CSU würde bei Trennung von CDU zulegen“, JF 46/15

Nie mehr Steigbügelhalter

Warum also keine Trennung der CSU von der CDU mit bundesweitem Antreten der CSU? Die Prognose wäre doch günstig! Seehofer wäre nicht mehr nur der Steigbügelhalter der CDU mit all den bekannten Frustrationen, nein, er könnte durchsetzen, wo es langgeht. Angesichts der Asylkrise wäre das sehr wünschenswert, hinzu käme die Überlegung, der AfD nicht sämtliche unzufriedene CDU-Wähler zutreiben zu wollen. Natürlich würden Merkel und ihre Trabanten in Schreckstarre verfallen, vergleichbar einer „Gardez“-Situation in einem Schachspiel. Weil aber kein Verlust der Partie droht, wenn man die Wahlergebnisse beider Parteien addiert, würde sich alles wieder beruhigen, außerdem könnte die CDU im Gegenzug auch in Bayern antreten. 

Es wäre doch interessant zu erleben, wer wen wo wählt, eine Volksbefragung gewissermaßen. Auch die „Lügenpresse“ würde sich angesichts dieser Diadochenkämpfe alle Hände vor Begeisterung reiben! Klingt nicht immer wieder an, daß es gilt, verkrustete Strukturen aufzubrechen? Hier böte sich eine brillante Gelegenheit dazu.

Werner Kolbinger, Felsberg