© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 51/15 / 11. Dezember 2015

Meldungen

Asylkrise verschärft den Investitionsstau 

BERLIN. Infolge der Asylkrise kann die Bauwirtschaft mit kräftigen Steigerungen des Bauvolumens der öffentlichen Hand und Zusatzimpulsen für den Baubestand rechnen. Um ungenutzte Gebäude in einen bezugsfertigen Zustand zu versetzen, dürften vor allem Renovierungen anstehen, heißt es im Wochenbericht (49/15) des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Das verschärfe den Investitionsstau auf kommunaler Ebene. Die „Herausforderungen aufgrund des hohen Flüchtlingszustroms dürften dazu führen, daß notwendige Reparaturen und Bestandsinvestitionen an sonstigen öffentlichen Bauten weiterhin unterbleiben und der Investitionsstau somit noch zunimmt“, prognostiziert das DIW. „Alle gehen davon aus, daß viele der Flüchtlinge, die derzeit nach Deutschland kommen, dauerhaft hierbleiben werden“, so DIW-Experte Claus Michelsen. Deshalb bedürfe es „eines kräftigen Neubaus, vor allem im niedrigen Qualitätssegment des Wohnungsmarktes, um dort Konkurrenzen und Knappheiten zu verhindern“. (fis)





Drohendes Defizit in öffentlichen Haushalten? 

KÖLN. Wegen der höheren Aufwendungen für Asylbewerber schrumpft der Überschuß in den öffentlichen Haushalten und den Sozialversicherungssystemen von in diesem Jahr 23 Milliarden Euro auf nur noch zwei Milliarden Euro 2016. „Sicher ist dies jedoch keineswegs – schon gar nicht, wenn mehr Flüchtlinge kommen als angenommen“, warnt das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in seinem Infodienst iwd (49/15). „Im Wunsch­szenario finden möglichst alle anerkannten Asylbewerber schnell einen Job oder einen Ausbildungsplatz; realistisch gesehen werden viele allerdings 2016 zunächst Hartz IV beziehen.“ (fis)

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