© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 51/15 / 11. Dezember 2015

Meldungen

Flüchtlingspolitik: Wut auf Theaterregisseur 

HAMBURG. Nach seiner mit der „Refugees-welcome-Begeisterung“ begründeten Absage einer Inszenierung am Hamburger Thalia- Theater sieht sich der lettische Regisseur Alvis Hermanis (50) wüsten Verunglimpfungen ausgesetzt. Hermanis sei „ein Haß predigender Neo-Faschist“, kommentierte die Hamburger Morgenpost. Die taz bezeichnete ihn als „rassistisch“, für die Welt ist er „paranoid“, das Deutschlandradio Kultur fragte, ob er „noch bei Trost“ sei. Die Intendantin der Hamburger Kulturfabrik, Amelie Deuflhard, rief zum Boykott von Hermanis auf und appellierte an die europäischen Intendanten, nicht mehr mit ihm zu arbeiten. Hermanis lebt derzeit in jenem Pariser Stadtteil, in dem am 13. November das von Islamisten verübte Massaker stattfand. In einer Stellungnahme teilte er mit, daß die Pariser Tragödie sogar die Flüchtlingspolitik der deutschen Regierung beeinflußt habe. Hermanis: „Also war der Preis, der bezahlt werden mußte, bis man schließlich einen Zusammenhang von Migrationspolitik und Terrorismus einräumte, der Tod von 132 jungen Menschen in Paris. Ist dieser Zusammenhang in Deutschland immer noch ein Tabu? Nach Gesprächen mit Thalia-Leuten habe ich verstanden, daß sie nicht offen sind für abweichende Meinungen. Sie sehen sich als Refugees-welcome-Zentrum. Jawohl, ich will da nicht mitmachen.“ Er denke nicht, so Hermanis , daß „meine politische Haltung radikaler ist als diejenige einer Mehrheit von Europäern. Wir teilen den Enthusiasmus hinsichtlich offener EU-Grenzen und unkontrollierter Einwanderung nicht. Vor allem im Osten Europas verstehen wir diese Euphorie schlecht.“ (tha)





Volker Beck: Pirinçci gefährlicher als Hitler 

BERLIN. Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Volker Beck hält die Bücher von Thilo Sarrazin und Akif Pirinçci für gefährlicher als Hitlers „Mein Kampf“. Anläßlich der bevorstehenden kommentierten Neuauflage von Adolf Hitlers Buch sagte Beck der Bild-Zeitung: „‘Mein Kampf’ ist ein ekelhaft antisemitisches Werk, das so schlecht geschrieben ist, daß es kaum jemand zu Ende lesen wird. Heutzutage halte ich die Publikationen von Elsässer, Pirinçci und Sarrazin für gefährlicher.“ Pirinçci reagierte gegenüber der JUNGEN FREIHEIT mit Spott auf Becks Äußerung. „Herr Beck hat in den achtziger Jahren in einem Buch gefordert, Pädophilie zu erlauben. Auch wenn sich sein Wunsch nicht erfüllt hat, würde ich sagen, das ist ein wirklich gefährliches Buch.“ (krk)





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