© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 52/15 / 18. Dezember 2015

Meldungen

Bolz: Kirche hat Angst vor Glaubenswahrheiten

STUTTGART. Die evangelische Kirche hat Angst vor den eigenen Glaubenswahrheiten und möchte um keinen Preis rechtgläubig sein. Diesen Vorwurf erhebt der an der Technischen Universität Berlin lehrende Medienwissenschaftler Norbert Bolz (62) in einem Beitrag für den Südwestrundfunk. Nach seinen Worten vermeidet die evangelische Kirche Konflikte, indem sie immer weniger Dogmen vertritt: „Man läßt sich zwar noch von der Jesus-Geschichte rühren, vor allem an Weihnachten. Aber vom Jüngsten Gericht will niemand mehr etwas hören. Aus Gott ist der liebe Gott geworden. Und aus Jesus ist ein guter Mensch geworden – gewissermaßen ein Integrationsbeauftragter höherer Ordnung.“ Die Kirche ersetze „den Skandal des Gekreuzigten zunehmend durch einen neutralen Kult der Menschheit“. Durch diesen „Verrat am Kreuz“ bleibe nur „die Sentimentalität einer unrealistischen Menschenfreundlichkeit“. Statt der Botschaft vom Kreuz bekomme man viel zu hören „über die unzähligen kleinen Kreuze dieser Welt wie Hunger, Flüchtlingselend, Arbeitslosigkeit, Klimakatastrophe“. Bolz: „Der Pfarrer tritt immer häufiger als Gutmensch auf – und das heißt in der Sprache des Neuen Testaments: als Pharisäer. Dabei mißbraucht er seine Predigt für einen sentimentalen Moralismus.“ (idea/JF)





„Muttersprache“ bei iTunes meistverkauft

BERLIN. Sarah Connors Musik-album „Muttersprache“ zählt zu den erfolgreichsten des zu Ende gehenden Jahres. Bei iTunes ist es das meistverkaufte 2015. Für ihr erstes Album in deutscher Sprache erhielt die Sängerin fünffachen Goldstatus. Sechs Monate nach Erscheinen steht „Muttersprache“ aktuell immer noch unter den ersten fünf Plätzen der deutschen Album-Charts. Im März und April 2016 geht Sarah Connor auf Deutschland-Tournee. (tha)