© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 03/16 / 15. Januar 2016

Meldungen

Kamen die Mikroben mit dem Asteroiden-Taxi?

STUTTGART. Bakteriensporen könnten die ersten Lebewesen auf dem Planeten Erde gewesen sein. Eingetroffen sind sie „per Schnellieferservice“ durch Asteroiden oder Kometen aus dem All. Indizien für diese „Taxi-Theorie“ erbrachten jüngste Ermittlungen der „Rosetta“-Mission der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA. Auf dem Kometen 67P habe, wie der Wissenschaftsjournalist Jan Berndorff berichtet (Natur, 12/15) Rosettas Landegerät „Philae“ Staubteilchen aufgewirbelt, deren Massespektrum eine „reiche organische Chemie“ aufweise. Funde von „echtem Leben“ stünden aber noch aus. Fest stehe nur, daß Mikroben, sollten sie auf 67P noch entdeckt werden, eine Millionen Jahre währende Reise durchs All überleben könnten. (dg)

 natur.de





Asyl: Belastungsstörung kein Abschiebehindernis

BERLIN. Angesichts des ungebremsten Flüchtlingsstroms hat die Bundesregierung zum Jahresende 2015 strengere Definitionen von Erkrankungen festgelegt, die eine Abschiebung abgelehnter Asylbewerber aus medizinischen Gründen verhindern. Bislang seien medizinische Gutachten vielfach nicht nachvollziehbar. Insbesondere schwer überprüfbare psychische Erkrankungen wie Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS), würden sehr häufig als Abschiebungshindernis geltend gemacht, „was in der Praxis zwangsläufig zu deutlichen zeitlichen Verzögerungen bei der Abschiebung führt“. Künftig sollen ausschließlich lebensbedrohliche und schwerwiegende Erkrankungen als Hindernis für eine Rückführung gelten. Die PTBS zähle nicht mehr dazu, wenn eine medikamentöse Behandlung möglich sei. Zudem sollen künftig nur qualifizierte ärztliche Bescheinigungen anerkannt werden. Atteste von Psychologen reichen nicht mehr aus. Die Bundespsychotherapeutenkammer hat die Novelle daher als „inhuman und lebensgefährdend“ abgelehnt (Deutsches Ärzteblatt, 49/15).

 www.aerzteblatt.de





Eisbär Knut starb an Autoimmunerkrankung

BERLIN. Nach vielen Untersuchungen und noch mehr journalistischen Spekulationen scheint nun die Todesursache des Eisbären „Knut“ geklärt. Der 2006 geborene Publikumsmagnet des Berliner Zoos war im März 2011 plötzlich in den Wassergraben seines Geheges gestürzt und ertrunken. Wie Wissenschaftler des Leibniz-Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen herausfanden, litt der Eisbär an einer Autoimmunschwäche des Gehirns. Diese nicht ansteckende Erkrankung hatte einen epileptischen Anfall ausgelöst, der zu Knuts Sturz in den Wassergraben führte. (Leibniz-Journal, 3/15). (sb)

 leibniz-gemeinschaft.de





Erkenntnis

„Die Annahme, daß man einen Roboter kauft, einschaltet, und alles läuft von selbst, stimmt nicht. Es braucht hochqualifizierte Menschen, die sich um das System kümmern.“

Florian Pauker, Diplomingenieur am Institut für Fertigungstechnik der TU Wien