© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 04/16 / 22. Januar 2016

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Katholischer Philosoph Walter Hoeres verstorben

FRANKFURT/MAIN. Der katholische Philosoph Walter Hoeres ist vergangenen Donnerstag im Alter von 87 Jahren verstorben. In Dogmatik und Liturgie fühlte er sich der katholischen, vorkonziliaren Tradition verbunden und verteidigte sie in zahlreichen Publikationen, darunter Zeitbühne, Epoche, Der Fels und Theologisches. 2007 schrieb er in der JUNGEN FREIHEIT einen langen Kulturbeitrag zur Wiederzulassung der tridentinischen Messe. Auf Bitten der Redaktion verfaßte er ihn in lateinischer Sprache. Hoeres war lange Jahre Vorsitzender der von ihm 1969 mitbegründeten „Bewegung für Papst und Kirche“ und stand der Priesterbruderschaft St. Pius X. nahe. Der deutsche Distrikt-obere der Piusbrüder, Pater Firmin Udressy, teilte mit, Hoeres habe sich „um Papsttum und Kirche, um die Verteidigung des römischen und apostolischen Glaubens und die Bewahrung der alten hl. Messe verdient gemacht“. 1928 in Gladbeck geboren, studierte Walter Hoeres Katholische Theologie und Philosophie in Frankfurt am Main. 1951 wurde er bei Theodor W. Adorno mit einer Arbeit über die Phänomenologie Edmund Husserls promoviert. Hoeres arbeitete zunächst als Journalist, unter anderem für den Rheinischen Merkur und die Deutsche Tagespost. 1957 habilitierte er sich als einer der ersten Laien als Universitätsdozent an der Theologischen Fakultät der Universität Salzburg. Von 1961 bis 1993 lehrte er Philosophie an der Pädagogischen Hochschule Freiburg im Breisgau. (tha)





Kirchenleiter ignorieren Christenverfolgung

BERLIN. Politiker und Kirchenleiter ignorieren zu oft, daß christliche Flüchtlinge in deutschen Unterkünften Opfer von Gewalt durch radikale Muslime werden. Besonders betroffen sind zum Christentum konvertierte Muslime. Obwohl sich die Fälle häuften, bekämen sie weiterhin kaum Hilfe. Das beklagt der Berliner Pfarrer Gottfried Martens von der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) im Gespräch mit der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Während die Empörung über die sexuellen Übergriffe in der Silvesternacht in Köln zu Recht groß sei, könnten christliche Konvertiten nicht damit rechnen, daß sie angesichts ihrer Verfolgung in den Heimen in der Öffentlichkeit Unterstützung erführen: „Im Gegenteil: Politisch Verantwortliche und nicht zuletzt auch Vertreter der Kirchen fallen ihnen immer wieder sogar noch in den Rücken.“ In Deutschland hätten verfolgte christliche Konvertiten keine Lobby, so Martens, Er nannte als Beispiele Äußerungen des EKD-Ratsvorsitzenden Heinrich Bedford-Strohm, des Bischofs der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz sowie der Vorsitzenden der Bundestagsfraktion der Grünen, Katrin Göring-Eckardt. (idea/JF)