© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 05/16 / 29. Januar 2016

Meldungen

AfD erhebt Vorwürfe gegen „Welt“-Reporter 

Berlin. Der Landeschef der AfD in Nordrhein-Westfalen, Marcus Pretzell, hat schwere Vorwürfe gegen einen Journalisten der Tageszeitung Die Welt erhoben. Pretzell wirft dem Reporter Günther Lachmann vor, bewußt negativ über die AfD-Vorsitzende Frauke Petry zu berichten, nachdem die Partei es abgelehnt habe, Lachmann im Sommer 2015 als Medien-Berater zu engagieren. Lachmann ist bei dem Springer-Blatt für die Berichterstattung über die AfD zuständig. „Herr Lachmann wollte zwar die AfD mit Frauke Petry und Jörg Meuthen beraten, aber er wollte seinen Job als Journalist bei Die Welt nicht aufgeben und dort weiter verantwortlich sein für die Berichterstattung über die AfD.“ Für die Beratertätigkeit, die laut Pretzell nach dem Willen Lachmanns nicht öffentlich gemacht werden sollte, habe der Journalist monatlich 4.000 Euro verlangt. Gezahlt werden sollte das Geld nicht direkt an ihn, sondern über Dritte. „Seitdem kommt keiner von Herrn Lachmanns Beiträgen ohne herabwürdigende Bemerkungen zu Frauke Petry aus“, schreibt Pretzell weiter. Als Grund für die Veröffentlichung der Vorwürfe nannte der AfD-Politiker die „Boshaftigkeiten“, die Petry und die AfD „sich von einer gekränkten Persönlichkeit in der Öffentlichkeit bieten lassen“ müßten. Die Welt reagierte umgehend auf die Anschuldigungen. „Wir weisen die Vorwürfe zurück, prüfen rechtliche Schritte“, sagte ein Sprecher von Welt/N24 der JUNGEN FREIHEIT. „Die Redaktion der Welt begleitet die AfD mit der gleichen journalistischen Sorgfalt, wie andere Parteien auch.“ Einer juristischen Auseinandersetzung sieht Pretzell nach eigenen Angaben zuversichtlich entgegen. „Es gibt mehrere Personen, die das Angebot Lachmanns an die AfD bezeugen können“, sagte er der JF. Von Lachmann lag bis Redaktionsschluß keine Stellungnahme vor. (ms)





Union kritisiert Gipfel zum Rechtsextremismus 

Hamburg. Der von Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) geplante Gipfel zum Rechtsextremismus stößt in der Union auf Widerstand. Die Landes-Justizminister von CDU und CSU fordern, Inhalt und Termin des drei Tage vor der Landtagswahl in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt angesetzten Gipfels zu ändern, berichtet der Spiegel. Zwar sei rechtsextremistische Gewalt „unerträglich“, zitiert das Magazin aus einem Brief des Berliner Justizsenators Thomas Heilmann (CDU) an Maas. Die Ressortchefs müßten aber auch die „rassistische Gewalt im Migrantenmilieu“ behandeln, vor allem gegen jüdische Bürger. Kritik kommt auch von Hessens Justizministerin Eva Kühne-Hörmann (CDU). „Während die Bundesrepublik sich über die Folgen der Silvesternacht in Köln Gedanken macht, nutzt Herr Maas den Justizgipfel, um diese Thematik zu besprechen“, kritisierte sie. (ms)





Umfrage der Woche

Innere Sicherheit: Kann die Polizei noch für Recht und Ordnung sorgen?

Ja, allerdings wird die Arbeit der Beamten durch die Politik erschwert. 8 %

Ja, ausufernde Kriminalität wie etwa in Köln bleibt die Ausnahme. 0 % 

Nein, es braucht dringend mehr Polizisten und eine bessere Ausrüstung. 48 %

Nein, Bürgerwehren werden künftig immer öfter den Platz der Polizei einnehmen. 43 %

abgegebene Stimmen gesamt: 893

Aktuelle Umfrage: Debatte um Täterherkunft: Sollte der Pressekodex geändert werden?

Stimmen Sie ab unter www.jungefreiheit.de