© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 06/16 / 05. Februar 2016

Zitate

„Das Wichtige ist, daß unsere Presse Bescheid weiß, was passiert – und das auch sagt. Denn das ist eines der ganz großen Probleme in der Gesellschaft: Wenn wir Dinge nicht benennen, können wir uns damit auch nicht auseinandersetzen. (...) In bezug auf die Berichterstattung über Köln war es so, daß zuerst einmal die Polizei und dann auch einige Journalisten gesagt haben: Wir wollen den Rechtsradikalen kein Material liefern und lassen die Herkunft der Täter lieber weg. (...) Wir Deutschen tabuisieren, weil wir in unserem Kopf das Dritte Reich, die Konzentrationslager und die Vernichtung der Juden haben. Deswegen sagen wir: Wir müssen uns besonders human zeigen. Dann halten es manche für human, wenn sie gewisse Dinge nicht aussprechen.“

Ulrich Wickert, ehemaligerTagesthemen-Moderator, in der Onlineausgabe der „Wirtschaftswoche“ am 28. Januar 2016





„Bis zum vergangenen Jahr waren Flüchtlinge für Europa kein großes Thema. Ich verstehe bis heute nicht, warum Frau Merkel so gehandelt hat. Sie hat Deutschland und Europa damit definitiv ein gewaltiges Problem aufgebürdet, das sich nun auch nicht mehr so einfach lösen läßt. (...) Deutschland hat trotz bester Absichten eher Tote auf dem Gewissen. Die Sache ist völlig aus dem Ruder gelaufen. Viele Menschen haben Merkels Worte als Einladung verstanden und sich danach überhaupt erst auf den gefährlichen Weg gemacht, haben ihre Ersparnisse geopfert und ihr Leben dubiosen Schleppern anvertraut.“

Paul Collier, Ökonom und Migrationsforscher, in der „Welt“ vom 29. Januar 2016





„Medien, Politiker und fast jeder Arm des Staates im neuen Europa behandeln die Öffentlichkeit so, als wären wir ein Pulverfaß, das jeden Augenblick hochgehen könnte. Das Ironische daran: Der beste Weg, die Öffentlichkeit in ein solches Pulverfaß zu verwandeln, ist, sie wie ein Pulverfaß zu behandeln.“

Douglas Murray, britischer Autor und Publizist, in „The Australian“ vom 30. Januar 2016





„Wir wollten immer politisch korrekt sein, zuletzt, um diese ‘Wir schaffen es!’-Politik nicht zu gefährden. Deswegen haben wir nicht laut genug geschrien. Ich nicht, die Polizei nicht, die Politik nicht. Keiner hat sich getraut zu sagen, was ist. Deswegen tragen wir auch alle Schuld an dem, was in Köln passiert ist und was hier tagtäglich passiert. Aber wissen Sie, was das Traurigste ist? Letztlich haben wir genau das Gegenteil von dem erreicht, was wir erreichen wollten. Unsere falsche Rücksicht hat die Willkommenskultur beschädigt. (...) Wir müssen endlich offen reden und die Schuldigen als schuldig hinstellen. Der Migrationshintergrund darf kein Tabuthema sein.“

Ercan Yasaroglu, Sozialarbeiter in Berlin-Kreuzberg, auf „Focus Online“ am 31. Januar 2016





„Es ist klar: Wer sich nicht fügt, fliegt raus. Und wenn es dafür eine gesetzliche Grundlage gibt, dann könnte man auch schneller abschieben.“

Ulf Küch, Leiter der Kriminalpolizei in Braunschweig („Soko Asyl“), auf „faz.net“ am 2. Februar 2016