© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 06/16 / 05. Februar 2016

Meldungen

Ulrich Wickert: Deutsche Presse tabuisiert zuviel

Berlin. Ulricht Wickert hat die Selbstzensur deutscher Medien kritisiert. Der frühere „Tagesthemen“-Moderator sagte im Interview mit wiwo.de mit Blick auf die Silvesternacht in Köln: „Ich beobachte ein falsches Verständnis von Toleranz und Demokratie, weil manche Dinge tabuisiert wurden.“ Schon länger gebe es einen Trend, unliebsame Themen wie Probleme mit Zuwanderern auszublenden: „Wenn wir Dinge nicht benennen, können wir uns damit auch nicht auseinandersetzen.“ (rg)





Nur 30 Prozent aller Journalisten zufrieden

Baden. Nur rund 30 Prozent aller Journalisten im deutschsprachigen Raum sind mit ihrer Arbeit zufrieden. 60 Prozent äußern sich hingegen kritisch. Das hat eine Studie „Journalisten-Barometer“ von Marktagent.com ergeben. Das östereichische Umfrageportal untersucht seit 2004 die Einstellungen von Journalisten in Deutschland und Österreich. Nur 2010 sei die Stimmung noch schlechter gewesen, heißt es in dem Bericht. 83 Prozent der 800 Befragten erklärten, die Bedingungen seien in den letzten Jahren schwerer geworden. Als Gründe für die wachsende Unzufriedenheit nennen sie Zeitmangel, wirtschaftlichen Druck und Einflußnahme auf die Berichterstattung. Letzteres gilt vor allem für freie Mitarbeiter. Die Zahl derjenigen Journalisten, die zuversichtlich in die Zukunft schauen, ist seit 2004/05 von 66 auf 40 Prozent gesunken. (rg)





SWR lädt jetzt doch die AfD zur Wahlsendung ein

Mainz. Jetzt nehmen doch alle aussichtsreichen Parteien in Rheinland-Pfalz an einer SWR-Diskussionssendung kurz vor der Landtagswahl am 10. März teil. Der Sender hatte zunächst auf Druck der Parteien SPD und Grüne unter anderem keinen AfD-Vertreter eingeladen. Die SPD-Ministerpräsidentin Malu Dreyer hatte mit Nichtteilnahme im Falle des Erscheinens eines AfD-Politikers gedroht. Daraufhin hatte die CDU-Spitzenkandatin Julia Klöckner ihre Teilnahme zurückgezogen, weil die FDP auch nicht eingeladen war. „Da sowohl die Grünen als auch die SPD in Rheinland-Pfalz dem neuerlichen Appell des Senders gefolgt sind, sich diesem politischen Diskurs zu stellen, macht eine solche Elefantenrunde nun journalistisch wieder Sinn“, teilte der SWR mit. (rg)