© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 08/16 / 19. Februar 2016

Hollandes Ablenkungsmanöver
Gerhard Wisnewski enthüllt die Geheimverbindung zwischen den „CharlieHebdo“-Attentätern und dem Todespiloten Andreas L.
Ronald Gläser

Um den Anschlag auf Charlie Hebdo rankten sich sofort mehrere Verschwörungstheorien, für die es nachvollziehbare Gründe gibt: Einige Videos passen schlecht zur offiziellen Darstellung. Ein führender Ermittler hat sich sofort danach das Leben genommen. Und Beweismaterial wie Ausweise wurde (wieder mal) von den Terroristen bei der Tat „verloren“, was so aussah, als sei es plaziert worden. Alles nichts Neues.

Doch jetzt fügt Gerhard Wisnewski alle Mosaikteile zusammen und suggeriert, nicht nur der Anschlag sei eine False-Flag-Aktion gewesen. Er sollte so wie der Absturz der German-Wings-Maschine des Todespiloten Andreas Lubitz dazu dienen, die Franzosen hinter François Hollande zu versammeln. Wirklich?

Verheimlicht, vertuscht, vergessen: Wisnewski präsentiert jedes Jahr unter diesem Titel die „atemberaubenden Hintergründe“ der Geschehnisse, die uns „die Welt um die Ohren fliegen lassen“. Weil aus seiner Sicht die meisten Dinge von Geheimdiensten gelenkt sind, steckt dahinter stets ein Masterplan: Wir Bürger sollen durch Angst gefügig gemacht werden. Bataclan, Isis, syrischer Bürgerkrieg – all das soll uns signalisieren: „Wir selbst könnten das Schlachtvieh sein.“ Diese Gefahr bereite uns vor auf mehr Überwachung und höhere Steuern.

All dies wird garniert mit vielen weiteren kontrafaktischen Überlegungen zu Ereignissen unserer Zeit wie etwa: Fachkräftemangel gibt es nicht. Die Nasa hat gar keinen Roboter auf dem Mars. Der Staat will das Bargeld abschaffen. Gerade diese letzte These findet durch eine aktuelle Debatte neue Nahrung.

Fazit: Nicht alles ist nur der Phantasie entsprungen. Muß aber auch nicht alles stimmen – lesenswert ist es allemal.

Gerhard Wisnewski: Verheimlicht, vertuscht, vergessen. Kopp Verlag, Rottenburg 2016, 368 Seiten, kartoniert,  9,99 Euro