Birgit Kelle für Courage ausgezeichnet
KÖLN. Die Journalistin und Buchautorin Birgit Kelle (41) ist mit dem Dr. Jörg Mutschler-Preis für couragierte Publizistik ausgezeichnet worden. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wird für politischen Journalismus vergeben, welcher herausragende Zeichen für Zivilcourage und Demokratieerhalt in Deutschland setzt. Birgit Kelle vertritt ihre Meinung „immer sachlich, entschlossen und souverän und trägt mit ihrer mutigen Arbeit zur Meinungsvielfalt und damit zur Bewahrung unserer demokratischen Grundordnung in Deutschland bei“, heißt es in der Begründung der Jury. „Sie lebt, wofür sie eintritt: Frauen Frauen sein zu lassen und Männer Männer. Sie macht Frauen Mut, selbstbestimmt ihr Leben zu leben“, sagte der ehemalige Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen, Hugo Müller-Vogg, in seiner Laudatio vergangenen Freitag. Focus-Herausgeber Helmut Markwort moderierte den Abend. Birgit Kelle verfaßte die Bücher „Dann mach doch die Bluse“ zu und „Gender-Gaga“ und veröffentlicht in Blogs, Zeitschriften und Zeitungen, darunter auch in der jungen freiheit. Der von der Dr. Jörg Mutschler-Stiftung ausgelobte Preis wurde zum zweiten Mal verliehen, 2013 erhielt ihn der Journalist und Buchautor Michael Klonovsky. (tha)
Asylbewerber zu Sprachkursen verpflichten
ERLANGEN. Asylbewerber mit hoher Bleibewahrscheinlichkeit sollten bereits vor ihrer amtlichen Anerkennung zu Deutschkursen verpflichtet werden. Das forderte die Deutsche Sprachwelt vergangenen Sonntag zum Internationalen Tag der Muttersprache. Wer nach Deutschland komme und voraussichtlich bleiben werde, müsse so schnell wie möglich Deutsch lernen, heißt es in einer Mitteilung der Sprachzeitung. Andernfalls drohten Parallelgesellschaften. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) bietet lediglich für anerkannte Asylbewerber Integrationskurse an. Bis zur Anerkennung vergingen jedoch „mehrere wertvolle Monate“. Daher hat die Bundesagentur für Arbeit (BA) im Herbst ein einmaliges „Nothilfe“-Programm für Asylbewerber mit guter Bleibeperspektive aus Syrien, Eritrea, dem Irak und dem Iran aufgelegt (JF 6/16). 222.282 Personen meldeten sich zu den kostenlosen Deutschkursen an, mehr als doppelt so viele wie erwartet. Nach Ansicht der Deutschen Sprachwelt ist dieses Programm ein wichtiger Schritt, weil es Strukturen aufbaue. In der Praxis weise es jedoch Mängel auf, etwa die Befristung. Die BA-geförderten Deutschkurse enden in den nächsten Wochen. Bedarf bestehe jedoch weiterhin. Die Sprachzeitung fordert daher, solche Deutschkurse auch weiter staatlich zu fördern. (JF)