© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 09/16 / 26. Februar 2016

Frisch gepresst

Klimawandel. „Der Ausstoß von Kohlendioxid aufgrund industrieller Verbrennungen von fossilen Energieträgern wird heute nicht nur von Klimatologen und Politikern, sondern auch von der Allgemeinheit als ökologische Bedrohung angesehen. Man glaubt, daß zwischen dem Anstieg der Temperatur der Erdoberfläche und der Zunahme von CO2 in der Atmosphäre ein direkter Zusammenhang bestehe.“ Unter der Losung „Sapere aude“ ist der Wirtschaftsingenieur Erich Majer angetreten, um gegen diese häufig mit dogmatischer Verbissenheit vertretene Katastrophentheorie einer überwältigenden Mehrheit von Klimaforschern zu Felde zu ziehen, um zu erklären, „wie eine angeblich alternativlose Energiepolitik in einer Sackgasse endet und der klimapolitisch begründeten Abzocke der Bürger dient“. Dabei beschränkt Majer sich nicht auf den bei „Klimaskeptikern“ oft ausgeprägten Dogmatismus, sondern entfaltet in didaktisch klaren, auch naturwissenschaftlichen Laien verständlichen Kapiteln seine sachliche Kritik, die jedoch auf die entscheidende Frage nach den Nutznießern der „Klimaangstpsychose“ eine unbefriedigende Antwort gibt, wenn sie sie als Einstieg in die „weltumspannende Herrschaft der Bürokraten“ erklärt. (ck)

Erich Majer: Klimawandel. Wahn und Wirklichkeit. Windsor Verlag, Hamburg 2015, gebunden, 210 Seiten, Abbildungen, 22,99 Euro




Erfindung der Slawen. Das Literaturverzeichnis des jüngsten Werkes von Arpad von Nahodyl Neményi nennt neun Buchtitel, darunter zwei Arbeiten des aus Schlesien stammenden, nicht unumstrittenen Sprachwissenschaftlers und Volkskundlers Walter Steller. Ob eine so schmale Literaturbasis des Verfassers extrem steile These trägt, die Slawen, die uns die Geschichtsbücher als angestammte Bevölkerung Osteuropas vorstellen, habe es in Wirklichkeit nicht gegeben, weckt doch mehr als nur leise Zweifel. Ebenso die fürs Fachpublikum verblüffende These, bei den Slawen habe es sich um Ostgermanen gehandelt und selbst die wichtigsten slawischen Gottheiten würden sich als germanische entpuppen. Nur wer Sinn für „ketzerische“, die „herrschende Meinung“ herausfordernde Ansichten hat, dürfte an dieser alternativen Geschichtsdeutung seine Freude haben. (rs)

Arpad von Nahodyl Neményi: Der Slawen-Mythos. Wie aus Ostgermanen ein Volk der „Slawen“ mit fremder Sprache und Mythologie wurde. Books on Demand, Norderstedt 2015, broschiert, 212 Seiten, 12,80 Euro