© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 10/16 / 04. März 2016

Wirtschaftswissenschaftliche Expertisen zur Asylkrise: Duell der Top-Ökonomen
Nur wenige Gutverdiener profitieren
(wm)

Ohne wissenschaftliche Expertise geht nichts. Hans Heuser, Herausgeber von Fonds professionell, konnte sich daher über den großen Zuspruch freuen, den Ende Januar sein Mannheimer Anleger-Kongreß dank des „Duells der Top-Ökonomen“ fand. Angetreten waren Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (Berlin) und Clemens Fuest, ab 1. April Nachfolger Hans-Werner Sinns an der Spitze des Münchner Ifo-Instituts (JF 6/16). Waren sich die beiden Ökonomen in den Analysen des griechischen Schuldendesasters und der weiterhin denkbaren „Grexit“-Option halbwegs einig, blieben die Positionen zur Asylkrise unvereinbar. Fratzscher rechnete zwar mit fiskalischen Lasten von 15 Milliarden Euro allein für 2016 und erwartete unter den jetzt Zugewanderten mindestens 500.000 Arbeitslose bis 2021, glaubt aber, sie würden der Wirtschaft „Wachstumsimpulse beim Konsum und Unternehmensgewinne“ bescheren. Fuest konzedierte, daß nur eine dünne Schicht von Gutverdienern profitieren werde (Verlagsspezial „Investmentsfonds“, FAZ vom 17. Februar). Doch lösten die Asylscharen weder das Demographie- noch das Fachkräfte-Problem, noch erzeuge diese für die breite Masse der Deutschen Wohlstand. Für die unteren Einkommensschichten sei dies sogar ein Verlustgeschäft, denn Sozialstaat und „unkontrollierte Zuwanderung“ seien unvereinbar. 


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