© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 11/16 / 11. März 2016

Meldungen

Nato-Mann: Kreml will Merkel stürzen 

RIGA. Der Kreml versuche, Bundeskanzlerin Angela Merkel zu stürzen. Zu diesem Schluß seien Analysten der Nato gekommen, sagte der Chef des Nato-Kommunikationszentrums (Stratcom) im lettischen Riga, Janis Sarts. Zu diesem Zweck würde ein Informationskrieg geführt, der unter Ausnutzung der Probleme durch die Massenmigration die Stimmung gegen die Regierung Merkel aufbringe. Der frühere höchstrangigste Staatssekretär im lettischen Verteidigungsministerium sagte dem britischen Observer, Rußland setze zur Destabilisierung Einflußagenten sowie soziale Netzwerke ein, um bereits bestehende Konflikte zu verschärfen. „Die russische Finanzierung europäischer Extremisten von rechts wie von links läßt sich nachvollziehen“, sagte Sarts, der über Zugang zu Geheimdienstberichten der Nato verfügt. Da Merkel entschieden für die Verlängerung der Sanktionen gegen Rußland stehe, wolle der Kreml ihren Abgang. Nach Meinung des Experten fahre die russische Regierung dazu eine breitangelegte Strategie und prüfe, ob sie durch ihren Einfluß „in einem so großen und stabilen Land Bedingungen schaffen kann, die zum Wechsel an der Staatsspitze führen“. Sarts unterstrich, nicht als Sprecher der Nato aufzutreten. (ru)





Polen: Flugzeugabsturz wird weiter untersucht

WARSCHAU. Fast sechs Jahre nach der Flugzeugkatastrophe von Smolensk rollt die polnische Regierung den Fall abermals auf. Auf Veranlassung von Verteidigungsminister Antoni Macierewicz nahm am Montag eine neue Arbeitsgruppe der Kommission zur Untersuchung von Flugunfällen der staatlichen Luftfahrt (KBWLLP) in Warschau ihre Arbeit auf. Macierewicz hatte bis zu seinem Amtsantritt einen Parlaments­ausschuß geleitet, der im Abschlußbericht von April 2015 zu der These kam, die Präsidentenmaschine sei durch mehrere Explosionen zum Absturz gebracht worden, darunter im linken Flügel sowie in der Kabine des Präsidenten. Die Vorgängerregierung Tusk/Kopacz hatte die Katastrophe als Unglücksfall gewertet. Bei dem Vorfall mit 96 Toten einige hundert Meter vor der Landebahn des Militärflugplatzes im westrussischen Smolensk waren am 10. April 2010 Staatspräsident Lech Kaczynski sowie die Chefs aller Teilstreitkräfte der polnischen Armee ums Leben gekommen. (ru)