© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 13/16 / 25. März 2016

Meldungen

Sarrazin kritisiert Asylpakt mit der Türkei 

BERLIN. Der Publizist Thilo Sarrazin hat die europäische Asylpolitik und den Pakt mit der Türkei scharf kritisiert. Jeder Staat müsse seine Grenzen selbst schützen, sagte er der Bild-Zeitung. Für Bundeskanzlerin Angela Merkel sei der Pakt mit Ankara dennoch ein Erfolg, der aber zu spät komme. Die Grenzsicherung der Türkei zu überlassen, bedeute, „das Unangenehme von uns wegzuverlagern“, betonte Sarrazin. Sarrazin zeigte sich vom Erfolg der AfD nicht überrascht. Viele Bürger hätten das Gefühl, ihre Meinung nicht mehr offen sagen zu können. „So wählten sie in der Stille der Wahlkabine die einzige Alternative, die ihnen auf den Stimmzetteln angeboten wurde.“ Die weitere Entwicklung der AfD sei offen. „Merkels Politik hat bundesweit rechts der CDU ein heimatloses Wählerpotential von 20 bis 25 Prozent hinterlassen.“ Er wolle nicht ausschließen, daß die AfD dauerhaft ihre Rolle finde, wenn sie sich nachhaltig und glaubwürdig von rechtsextremen Strömungen abgrenzt. (ls)





Statistiker zählen zwei Millionen Einwanderer

WIESBADEN. Fast zwei Millionen Ausländer sind 2015 nach Deutschland eingewandert. Die meisten von ihnen waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden Asylsuchende aus Ländern außerhalb der Europäischen Union. Die Zahl der Zuzüge sei damit 2015 um rund 49 Prozent gestiegen, während die Zahl der Fortzüge um zwölf Prozent zugenommen habe. Auch die Nettozuwanderung verdoppelte sich im vergangenen Jahr. Während knapp zwei Millionen Personen einreisten, zogen 860.000 Ausländer aus Deutschland fort. Daraus folge ein Wanderungssaldo von 1,14 Millionen Menschen. Das ist der höchste jemals gemessene Wanderungsüberschuß von Ausländern in der Geschichte der Bundesrepublik. Im Jahr zuvor lag der Saldo bei 577.000. (mv)





Flüchtlinge belegen 687 Sporthallen  

BERLIN. In Deutschland sind derzeit 687 Sporthallen, darunter 172 Großhallen, durch Asylbewerber belegt. Diese Zahlen nannte der Präsident des Landessportbundes Berlin (LSB), Klaus Böger, in der vergangenen Woche bei einer Sitzung des Sportausschusses des Bundestages. Er bezeichnete dieses Vorgehen als bedauerlich. Dies führe zu „Verdrückungen“ bei Sportlern, die ihrem Training nicht mehr nachgehen könnten sowie bei Eltern, deren Kindern keinen Sportunterricht mehr hätten, berichtete Böger. Oftmals seien Vereine sehr kurzfristig aus ihren Sporthallen ausquartiert worden. Dennoch habe es auch bei diesen Vereinen oft eine große Bereitschaft gegeben, Flüchtlingen zu helfen, versicherte Böger. Die Nutzung von Sporthallen als Flüchtlingsunterkünfte dürfe keine langfristige Lösung sein, war sich der Ausschuß einig. (ms)





Umfrage der Woche

Nach AfD-Wahlerfolgen: Wird Merkel ihre Politik nun ändern?

Ja, denn auch innerhalb der Union verliert Merkel an Rückhalt. 5 %

Ja, die Kanzlerin kann nicht zulassen, daß sich dauerhaft eine Partei rechts von der CDU bildet. 0 %

Nein, die CDU-Che?n kann sich immer noch auf Grüne und SPD stützen. 54 %

Nein, dazu bräuchte es einen starken Gegenspieler innerhalb der CDU. 41 %

abgegebene Stimmen gesamt: 1001

Aktuelle Umfrage: Streit in der Union: Sollte die CSU deutschlandweit antreten?

Stimmen Sie ab unter www.jungefreiheit.de