© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 13/16 / 25. März 2016

CD-Kritik: Robert Svärd
Schweden-Flamenco
Sebastian Hennig

Der Schwede Robert „Robi“ Svärd ist eigentlich Hausgitarrist an der Flamencoschule La Pantera in Göteborg. Nach seinem Studium in Australien lebte er eine Weile in Sevilla, wo er sich wegen seiner selbstverständlichen Versiertheit hohes Ansehen erwarb. Als er ein Video ins Internet stellte, war darunter bald die Bemerkung zu lesen, wenn Svärd wolle, würde der Kommentator dazu singen. Dieser war Alfredo Tejada, der 1979 im andalusischen Málaga geborene derzeit berühmteste Flamenco-Sänger.

Mit dem Perkussionisten Miguel „El Cheyenne“ Rodríguez Fernández, dem sevillanischen Bassisten Nani Conde und dem jordanischen Oud-Spieler Ahmad Al Khatib versammelten sie sich zur Aufnahme von Svärds Debütalbum „Pa’ki pa’ka“ im legendären Estudio De Grabación Fernando Javier Romero in Granada. Das Ergebnis ist kein Ethno-Trip in andalusischer Folklore geworden. Obgleich der Gitarrist die schwierigsten Figuren spielt, sticht er nicht hervor. Gerade weil er außerordentlich flink und virtuos ist, bleibt er ganz lässig. Er macht sich leicht und läßt sich immer wieder in den Grundrhythmus von Baß und Trommel zurückfallen. Ein subtiles Geflecht ist entstanden.

Unsere Zivilisation ist weltweit ihrem Ursprung entrückt. Darum kann ein Schwede, der über Australien nach Andalusien kommt, durch Bodenständigkeit auffallen. 

Robi Svärd Pa‘ki pa‘ka Asphalt Tango Records 2016  www.asphalt-tango.de