© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 13/16 / 25. März 2016

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Luther-Schriften sind Weltdokumentenerbe

BERLIN. Die Unesco hat 14 Manuskripte, Briefe und Originaldrucke des Wittenberger Reformators Martin Luther (1483–1546) in ihre Liste des Weltdokumentenerbes „Memory of the World“ aufgenommen. Darunter befindet sich auch einer der wenigen erhaltenen Plakatdrucke seiner berühmt gewordenen 95 Thesen, die Luther der Überlieferung nach am 31. Oktober 1517 an das Portal der Schloßkirche zu Wittenberg geschlagen haben soll. „Mit Blick auf das Reformationsjubiläum im nächsten Jahr bekommt diese Würdigung durch die Unesco besonderes Gewicht“, erklärte Bundesbildungsministerin Johanna Wanka vorige Woche. Die wertvollen Originale der Luther-Texte bleiben in Archiven und Bibliotheken in Berlin, Dessau, Dresden, Gotha, Heidelberg, Jena, Weimar, Wittenberg, Wolfenbüttel und Worms aufbewahrt. (tha)





Schwangerenberatung: Nachfrage steigt

HEIDELBERG. Die überkonfessionelle Lebensschutz-Initiative „1000plus“ hat noch nie so viele Frauen in Schwangerschaftskonflikten beraten wie 2015. Das bestätigte ihre Pressesprecherin Paula von Ketteler auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Von den 2.439 beratenen Frauen standen rund 85 Prozent vor der Frage „Abtreibung ja oder nein“. 637 Schwangere teilten der Initiative nach Abschluß der Beratung ihre Entscheidung mit: 61 Prozent haben sich laut von Ketteler für ein Leben mit ihrem Baby entschieden, 39 Prozent für eine Abtreibung. Als häufigsten Grund für einen Schwangerschaftskonflikt gaben die Frauen Probleme in der Partnerschaft an (39 Prozent). Sie nannten ferner biographische Motive (29 Prozent), die Angst vor Überforderung (zehn Prozent), medizinische Ursachen (neun Prozent) oder materielle Sorgen (vier Prozent). Die Lebensschutz-Initiative mußte aufgrund der gestiegenen Nachfrage im Februar ihre Beratungsanzeigen im Internet abschalten. Über die Suchmaschine Google seien zu viele Frauen auf die Internetseite gelangt und hätten telefonisch um Hilfe gebeten. „Wir hätten mit unseren damals 17 Beraterinnen den Ansturm sonst nicht mehr bewältigen können.“ Mittlerweile habe die Initiative zwei weitere Beraterinnen eingestellt. Von Ketteler nannte auch die aktuellen Zahlen des Bundesamts für Statistik. Danach seien Abtreibungen im vergangenen Jahr um 0,5 Prozent auf 99.237 zurückgegangen: „Es ist und bleibt eine unvorstellbar große, traurige Zahl von Frauen, die in ihrer verzweifelten Situation keinen anderen Ausweg gesehen haben als eine Abtreibung.“ Die Aktion „1000plus“ hat von 2009 bis heute nach eigenen Angaben über 10.000 Frauen beraten. Träger ist die Beratungs- und Hilfsorganisation „Pro Femina“. (idea/JF)

 www.1000plus.de