© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 15/16 / 08. April 2016

Meldungen

Kulturerbe im Jemen: Unbeachtete Zerstörung 

Darmstadt. Während die Welt aufmerksam registrierte, wie die Terroristen des Islamischen Staates die Kulturgüter im Irak und Syrien zerstörten, findet das Schicksal der Zeugnisse der Vergangenheit im Jemen kaum Beachtung. Dort kämpfen derzeit sunnitische Stammesmilizen gegen schiitische Huthi-Rebellen, wobei sie seit März 2015 durch eine Militärallianz unterstützt werden, der neun arabische Staaten angehören. Im Verlaufe dieser Auseinandersetzungen kam es ebenfalls zur Plünderung von Museen und zur Zerstörung zahlreicher historischer Gebäude bei Luftangriffen (Archäologie in Deutschland, 2/2016). So sanken im Juni 2015 Teile der Altstadt von Sanaa, die zum Unesco-Weltkulturerbe zählt, in Schutt und Asche. Des weiteren traf es das mittelalterliche Zentrum von Saada mit der al-Hadi-Moschee und die al-Qahira-Zitadelle in Taizz sowie wertvolle Relikte aus der Blütezeit der Sabäer (2. Jahrtausend v. Chr.) wie die Tempelanlage von Sirwah und den sogar schon im Koran erwähnten Großen Damm von Marib. (wk)

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Alexanders Frachtschiff war Opfer von Piraten

Darmstadt. Im November 1965 stieß der Schwammtaucher Andreas Kariolou im Meer vor der Hafenstadt Kyrenia (Girne) an der Nordküste Zyperns in dreißig Metern Wassertiefe auf ein Wrack aus der Zeit Alexanders des Großen, das dann ab 1967 durch ein 54köpfiges Grabungsteam unter Michael Katzev (University of Pennsylvania) gehoben wurde. Das rund 2.300 Jahre alte Frachtschiff hatte etwa zehn Tonnen Ladung an Bord, darunter 400 Amphoren mit Wein aus Rhodos sowie größere Mengen Mandeln und Hirse. Heute gilt das Wrack von Kyrenia als das am besten erhaltene antike Großartefakt des gesamten östlichen Mittelmeerraums – und es ziert die Rückseite der Cent-Münzen der Republik Zypern. Neueren Erkenntnissen zufolge sank das Gefährt wohl infolge eines Piratenüberfalls (Antike Welt, 2/2016). Darauf deuten Rammspuren am Rumpf sowie die Tatsache hin, daß die Unterwasserarchäologen kaum Wertgegenstände an Bord fanden. Zudem entdeckte man Speerspitzen, die in der Bleiverkleidung der Außenhaut steckten. (wk)

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Erste Sätze

Unter Herrenhäusern verstehe ich die größeren Gutshäuser und die Landschlösser, soweit sie Guthäuser sind.

Carl von Lorck: Herrenhäuser Ostpreußens. Bauart und Kulturgehalt, Königsberg 1933





Historisches Kalenderblatt

8. April 1866: Mit Abschluß des Preußisch-Italienischen Allianzvertrages, eines gegen Österreich gerichteten Militärbündnisses, bricht Bismarck integrale Richtlinien der Deutschen Bundesakte von 1815, die äußere Allianzen gegen deutsche Bundesstaaten verbietet.