© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 17/16 / 22. April 2016

Meldungen

Zeitungsverlegerverband: Lügenpresse gibt es nicht

Berlin. Der Vorsitzende des Verbandes deutscher Zeitungsverleger (VDZ) hat Kritik an den deutschen Leitmedien zurückgewisen. Stephan Scherzer sagte bei einer Pressekonferenz in Berlin laut Branchendienst meedia.de: „Die Pressefreiheit ist von Diskreditierung unter dem Kampfbegriff der Lügenpresse betroffen, aber auch durch versteckte oder offene Diskreditierung, wie etwa durch den türkischen Präsidenten.“ Zum Thema Lügenpresse hielt er fest: „Es gibt in Deutschland keine Lügenpresse.“ 93 Prozent der Verlage klagten zudem über die Einschüchterung ihrer Journalisten durch politische und religiöse Extremisten. Die Zahl vor allem der Tageszeitungen ist seit Jahren rückläufig. Insgesamt sank der Branchenumsatz im Jahr 2015 trotz Steigerungen im Onlinegeschäft von 15,1 auf 14,7 Milliarden Euro. (rg)





„Bild“: Hessen-Regierung drangsaliert Reporter

Wiesbaden. Die hessische Justiz ermittelt gegen den Bild-Reporter Max Schneider. Gegen den 44jährigen besteht der „Verdacht des Verrats von Privatgeheimnissen und Verleumdung“. Wen er verleumdet haben soll, dazu schweigt die Staatsanwaltschaft. Schneiders Vorgesetzte schreiben, es gehe in Wahrheit darum, „Schneiders Quellen ausfindig zu machen“. Schneider hatte unter anderem über einen Polizeiskandal berichtet. Journalistenverbandsvertreter kritisieren den Vorgang. (rg)





Ölpreis: Saudis schalten Al Dschasira America ab

DOHA. Al Dschasira hat seinen Sender in Amerika abgeschaltet. Nach Angaben von Politico verlieren rund 700 Mitarbeiter ihre Arbeit. Die Firmenleitung in Katar hatte bereits im Januar das Ende des Senders verkündet. Offizielle Begründung: Das Geschäftsmodell habe sich in den USA als „nicht mehr nachhaltig“ entpuppt. Beobachter sehen hinter der Entscheidung auch Auswirkungen des niedrigen Ölpreises, der den finanziellen Spielraum der Inhaber in Katar einschränkt. Al Dschasira war 1996 als arabische Antwort auf CNN gegründet worden und gilt als einer der wichtigsten arabischen Sender weltweit. Er betreibt viele Ableger – etwa auf türkisch und auch ein Programm nur für die Balkanstaaten. Die US-Tochter war 2013 gestartet. (rg)