© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 18/16 / 29. April 2016

Massenmigration und Ungleichheit epischen Ausmaßes
Merkels Politik verschlimmert die Lage
(ob)

Seit Jahrzehnten, beginnend mit dem neoliberalen Umbau der britischen und der US-Gesellschaft in den 1980ern, leide die Welt nach Einschätzung des Oxforder Migrationsökonomen Paul Collier an einem „Ungleichgewicht epischen Ausmaßes“ (Kulturaustausch, 2/2016). Auf der Gewinnerseite stünden 2016 nur eine Milliarde Menschen, deren Bedürfnisse nach Daseinssicherheit erfüllt würden, während die Globalisierung fünf Milliarden Erdenbürgern prekäre Verhältnisse bescherte und am unteren Ende eine Milliarde in „auswegloser Massenarmut“ vegetierten. Da diese Ungleichheit zunehme, steige die Zahl der Migranten, die in Wohlstandszonen drängen. Die deutsche „Willkommenskultur“ mit ihrem „humanitären Anstrich“ biete dafür keine Lösung, sondern bewirke nur die „Verschlimmerung der Probleme“. Angela Merkels Politik verfestige strukturelle Ungleichheiten, weil sie lediglich ein Ventil für eine Minderheit Geflüchteter schaffe, um strategischen Konzepten, die nur in einer radikalen Neuorientierung der EU-Wirtschafts-, Handels- und Entwicklungspolitik zu finden seien, auszuweichen. Als Antwort auf Merkels kopflose Katastrophenpolitik der offenen Grenzen müsse Europa endlich seine gesellschaftlichen Systeme und Kulturen schützen, indem es den Massenzuzug eindämme. 


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