© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 18/16 / 29. April 2016

Meldungen

Lichtmangel begünstigt Entstehung von Myopie

TÜBINgen. In den Industrienationen nimmt die Zahl Kurzsichtiger zu. In Deutschland ist ein Drittel der Gesamtbevölkerung myop, in der Altersgruppe der 25- bis 29jährigen liegt der Anteil sogar bei 47 Prozent. Untersuchungen des Tübinger Augenheilkundlers Frank Schaeffel weisen nach, daß ungeachtet jüngster britischer Entdeckungen von 24 Myopie begünstigenden Genen, Vererbung nicht allein die Entstehung von Kurzsichtigkeit bestimme. Bedeutender als „sämtliche Myopie-Gene zusammen“ sei die Frage, wie lange die Ausbildung dauere. Denn Schüler und Studenten litten unter Lichtmangel, der Myopie bedinge. Um ihr vorzubeugen, sollten Kinder und Jugendliche täglich zwei Stunden volles Tageslicht genießen. Licht setze Dopamin in der Netzhaut frei, wodurch das Kurzsichtigkeit verursachende Längenwachstum des Augapfels gehemmt werde (Bild der Wissenschaft, 4/16).

 www.eye-tuebingen.de





Tapire: Urviecher als Gärtner des Waldes

stuttgart. Optisch eine Mischung aus Schwein und Elefant, stehen die vier in Südamerika und Südostasien verbreiteten Tapir-Arten in einer 14 Millionen Jahre alten Ahnenreihe. Die Erforschung dieser nachtaktiven Urtiere machte jedoch erst in jüngster Zeit Fortschritte, nachdem die Abholzung der Wälder und die Verinselung der Habitate ihnen einen Eintrag auf der Roten Liste bedrohter Tierarten brachte. Wichtigstes Zwischenergebnis bisheriger Tapir-Studien ist der Nachweis ihrer Funktion als „Gärtner des Waldes“. Über ihre Ausscheidungen verbreiten Tapire Pflanzensamen. Damit trügen sie zur Biodiversität bei und nähmen eine Schlüsselfunktion beim Erhalt des Regenwaldes ein (Natur, 4/16).

 www.natur.de





Raumfahrt: Fernöstliche Partnerschaften ausgebaut

KÖLN. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat die Kooperation mit Ostasien erweitert. Im Februar wurde mit dem Korea Aerospace Research Institute (Kari) ein Abkommen unterschrieben, das der DLR-Bodenstation in Neustrelitz Zugang zu südkoreanischen Satellitendaten verschafft. Im Gegenzug unterstützt das DLR die geplante Mond­exploration der Südkoreaner. Mit Unis und Instituten in Japan ist das DLR in 30 Projekten zur Erdbeobachtung, Planetenforschung, Weltraumrobotik sowie zur Luftfahrt- und Atmosphärenforschung eng verbunden. Diese Kooperation, die vor zwei Monaten durch ein „strategisches Partnerschaftsabkommen“ nochmals vertieft wurde, sieht die Einrichtung von sechs gemeinsamen Arbeitsgruppen vor, unter anderem zur Raumfahrttechnik, industriellen Zusammenarbeit und zum Technologietransfer (Nachrichten aus der Physik, 4/16).

 www.kari.re.kr




Erkenntnis

„Eine bemannte Mars-Mission braucht abgesehen von technologischen Entwicklungen eine spezifische politische Konstellation zwischen Europa, den USA, Japan und Rußland. So ein Abenteuer kann man aus finanziellen und politischen Gründen nicht allein stemmen.“

Klaus Pseiner, Vizechef im Rat der Weltraumagentur ESA