© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 19/16 / 06. Mai 2016

Meldungen

Euro-Austritt besser als Konkursverschleppung 

MÜNCHEN. Angesichts der erneut drohenden Zahlungsunfähigkeit hat Hans-Werner Sinn den Ausschluß Griechenlands aus dem Euro gefordert. „Der Staatsbankrott wird für die Griechen hart, aber der Grexit nach dem Bankrott ist die Rettung“, erklärte der frühere Chef des Ifo-Instituts in der FAS. „Seit fünf Jahren betreiben wir Konkursverschleppung. So darf es nicht weitergehen.“ Wenn der griechische Regierungschef Alexis Tsipras keinen Konkurs wolle, müsse er „die staatlichen Renten kürzen, die höher als die gesetzlichen Renten in Deutschland sind und einen riesigen Posten im Budget ausmachen“, so der Münchner Finanzwissenschaftler. Besser wäre es, Griechenland führte nach dem Staatsbankrott die Drachme wieder als gesetzliches Zahlungsmittel ein. „Alle Preise, Löhne, Konten und Kontrakte, auch die Miet- und Kreditkontrakte, werden über Nacht auf Drachme umgestellt. Die Drachme wird sofort abwerten, vielleicht um 50 Prozent. Die Euroscheine dienen dann noch für Bargeschäfte, während die Rechnungen schon auf Drachme laufen“, erläuterte Sinn. Das Verlustrisiko für Deutschland bei einem Konkurs von Staat und Banken läge zwar bei bis zu 87 Milliarden Euro, aber das würde „nur die Verbuchung von Verlusten erzwingen, die heute ohnehin da sind“, so der Ex-Ifo-Chef. (fis)

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„Nachverdichtung in Innenstadtbezirken“

BERLIN. Der Immobilienexperte Claus Michelsen hält die Mietpreisbremse und das Bestellerprinzip bei Maklerleistungen für „Placebos“. Aber auch steuerliche Anreize würden die Wohnungsnot in den Großstädten kaum lindern. „Vor allem der Mangel an Bauland steht einer stärkeren Neubautätigkeit entgegen. Daran werden auch Sonderabschreibungen nichts ändern“, warnte Michelsen im DIW Wochenbericht (17/16). Stattdessen werde dies „zu Mitnahmeeffekten und unnötigen Preissteigerungen im überhitzten Neubausegment“ führen. Sinnvoller wäre es, Flächen auf bereits bebauten Grundstücken zu aktivieren. Eine „Nachverdichtung in innerstädtischen Bezirken“ könnte den dringend benötigten Wohnraum schaffen. (fis)

 www.diw.de/





Zahl der Woche

Auf 50,5 Milliarden Dollar ist der Umsatz des US-Konzerns Apple in den ersten drei Monaten des Jahres zurückgegangen. Das waren 13 Prozent weniger als im vorangegangenen Quartal. Der Gewinn des iPhone-Herstellers sank um 22,5 Prozent auf 10,5 Milliarden. (Quelle: investor.apple.com)